2,4 Millionen Euro Nachschlag für Zwischenlösung
Die Kosten für öffentliches Bauen explodieren nicht nur in Köln, Stuttgart oder Düsseldorf, sondern auch in Mettmann. Auf der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschussrd (HFA) musste sich die Politik mit der Interimslösung einer Feuer- und Rettungswache an der Willettstraße befassen, da die Verwaltung eine Mittelerhöhung für den Umbau des ehemaligen Autohauses beantragte. Zu den geplanten 2,6 Millionen Euro Kosten kommen jetzt weitere 2,4 Millionen Euro, so dass nunmehr fünf Millionen Euro für die Zwischenlösung zur Verfügung stehen.
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Die Freidemokraten haben die Nase voll. Die Kostensteigerung des Umbaus eines ehemaligen Autohauses an der Willettstraße zur Feuer- und Rettungswache sei derart hoch, dass das Projekt zwar verwirklicht und künftig ständig genutzt werden solle. Dafür müsse jedoch der Plan eines kostspieligen Neubaus einer Wache an der Peckhauserstraße entfallen, meinten die Freidemokraten in einem Antrag. So weit wollte die Mehrheit im HFA jedoch nicht gehen, da man sich nicht sicher ist, ob die Wache an der Willettstraße ausreichend Platz für Material und Personal bietet. Zuvor hatte Technischer Beigeordneter Tobias Janseps die Sachlage geschildert.
„Im Jahr 2021 musste die Stadt auf den neuen Rettungsdienstbedarfsplan des Kreises reagieren. Es war klar, dass mehr Fahrzeuge und Personal von Nöten seien. Die Wache Laubacherstraße reichte dafür nicht aus. Gleichzeitig ergaben sich weitere Probleme mit der unzulänglichen Wache in Metzkausen und der Arbeitssicherheit“, berichtete Janseps, der zur damals noch nicht in Mettmann arbeitete. Man entschied sich für einen Neubau an der Peckhauserstraße. Doch die Zeit drängte, sodass eine Zwischenlösung gefunden werden musste. Als einziger geeigneter Standort empfahl sich dafür das Gebäude an der Willettstraße.
Nachdem der Standort festgelegt war, begann die Vorplanung. Im Herbst 2022 veranschlagte die Stadt 2,3 Millionen Euro für den Umbau des Gebäudes. Dies war offenbar zu optimistisch gedacht, da die Verantwortlichen beispielsweise die Planungskosten deutlich unterschätzten. Statt 300.000 Euro seien eher 700.000 Euro realistisch, so Janseps. Als Grund für die Fehler vermutete er die völlige Überlastung des damaligen Chefs, der demzufolge durch Krankheit langfristig ausfiel. Seinen Stellvertreter ereilte das selbe Schicksal. Im Sommer 2023 sei das Projekt zum Stillstand gekommen. Im Mai 2024 übernahm Janseps den Scherbenhaufen und korrigierte die Kosten. „Im Sommer stiegen die Baukosten im Wochentakt. Unter anderen forderten hiesige Handwerksbetriebe Preise, auf die wir nicht eingehen konnten. Deshalb erweiterten wir die Ausschreibung. Trotzdem verteuerte sich der Umbau ständig“, erklärte Janseps, der nach den Sommerferien rund 5,4 Millionen Euro an Umbaukosten angab. Daraus ergab sich der Zuschlag von 2,8 Millionen Euro auf den ursprünglichen Plan, die jetzt im HFA genehmigt werden sollten. Immerhin reduzierte der Amtschef den Zuschlag um 400.000 Euro, falls alles glatt läuft.
Die schonungslose Darstellung der Situation sorgte im Ausschuss für Ratlosigkeit. Zum einen konnte man die Tatsachen nicht ignorieren und zum anderen ist es schwer, den Bürgern die Kostenexplosion zu erklären. Letztlich entschied sich die Mehrheit für die Bewilligung der zusätzlichen 2,4 Millionen Euro. Jedoch mit der Maßgabe, dass nach dem Umbau das Gebäude als Wache erhalten bleibt, falls dies die kostengünstigste Lösung ist. Ob und wie der Neubau an der Peckhauserstraße sich gestaltet bleibt offen. Zum Beispiel deshalb, weil sich der Brandschutzbedarfsplan noch in der Neubearbeitung befindet.
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