Mittwoch | 24. April 2024
 
Mettmann  | 

Anschlag: Antifa bekennt sich

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Der Staatsschutz Düsseldorf hat die Ermittlungen übernommen. Es werden weiter Zeugen gesucht.

Foto: TME

Beim Anschlag auf die Gaststätte Lounge Deluxe vor Ostern soll es sich eine politisch motivierte Tat handeln. Taeglich.ME liegt eine Bekenner-Mail der „Krew Antifa“ vor, die sich zur Tat bekennt: „In der Nacht vom 17. auf den 18. April haben wir der Gaststätte Lounge Deluxe in der Elberfelder Straße mit Steinen, Farbe und Bitumen einen Besuch abgestattet.“  Wie die Kreispolizeibehörde auf Anfrage von TME erklärt, sieht der Staatsschutz Düsseldorf das Schreiben als authentisch an.

In der Nacht 18. April hatte eine Gruppe von fünf bis sechs vermummten Personen die Fensterscheiben der Bar an der Elberfelder Straße in Mettmann eingeworfen. Außerdem beschmierten die Unbekannten die Bar mit Farbe. Gegen 1.20 Uhr hatte ein Anwohner der Bar laute Geräusche sowie einen Knall aus seiner Nachbarschaft wahrgenommen. Als er aus dem Fenster schaute, sah er laut eigenen Angaben fünf oder sechs dunkel gekleidete und vermummte Personen, welche über die Elberfelder Straße in Richtung Georg-Fischer-Straße rannten. Kurz darauf bemerkte der Mann, dass die Scheiben der Bar eingeschlagen worden waren, woraufhin er umgehend die Polizei informierte.

Die Polizei fahndete sofort mit mehreren Einsatzkräften nach den mutmaßlichen Sachbeschädigern, konnte im Tatortumfeld jedoch keine verdächtigen Personen mehr antreffen. An der Bar stellten die Beamten insgesamt fünf eingeschlagene Fensterscheiben fest. Außerdem hatten die Sachbeschädiger mehrere Farbbeutel mit brauner, grüner und blauer Farbe an die Fassade der Bar geworfen. Die Höhe des Sachschadens wird auf circa 3000 Euro geschätzt.

Die Ermittlungen zur Tat werden beim Staatsschutz in Düsseldorf geführt.

Die Antifa schreibt in ihrer Mail, dass die Mettmanner Bar seit 2009 als einer der beliebtesten Orte für Naziaktivitäten in der Region gelte. „Ob als Treffpunkt für die mittlerweile verbotenen Kameradschaften oder der daraus entstanden extrem rechten Parteien wie „Die Rechte“. Auch andere rechte Parteien und Gruppierungen, die versuchen in der Region Fuß zufassen, wie „Der dritte Weg“ wählen Mettmann nicht ohne Grund. Gerade die neonazistische Partei „Der dritte Weg“ ist besonders zu benennen, da diese sich 2018 formell einen „Stützpunkt“ für die Region in der Lounge Deluxe gegründet haben und vor kurzem für Furore in Mettmann sorgten. Am 16. März 2019 hielten diese eine Demo in Mettmann ab und aus dem ganzen Bundesgebiet wurden Anhänger*innen der Gruppe herangekarrt. Die Politik und gerade der Bürgermeister Mettmanns versagte total. So habe er nach eigenen Aussagen schon länger von der Naziveranstaltung gewusst, diese Information aber bewusst zurückgehalten. Aus Angst vor möglichen störenden Gegenveranstaltungen. Dass die Politik Mettmanns besagt, Nazis und ihre Veranstaltung stellen keinen störenden Faktor da, sondern die bösen Gegendemonstrant*innen sind das Ärgernis, ist traurig, aber leider kein Einzelfall. Einmal mehr ein Beweis, dass wir uns im antifaschistischen Kampf nicht auf Parteien und Parlamentarismus verlassen können und die Steine selber in die Hand nehmen müssen.“


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