Mittwoch | 24. April 2024
 
Mettmann  | 

„Die Bedeutung musikalischer Bildung wird ignoriert“

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DGB und die Gewerkschaft ver.di im Kreis Mettmann üben scharfe Kritik an der vorgeschlagenen Schließung der Musikschule Mettmann.

ver.di und DGB Mettmann blicken mit Sorge auf die Vorschläge, den Haushalt der Stadt Mettmann im Bereich der Musikschule und Bibliothek zu kürzen.

„Mit den vorgeschlagenen Kürzungen würden die Bildungs- und Teilhabechancen insbesondere für Kinder und Jugendliche in Mettmann sinken“, stellt Silke Iffländer, DGB-Kreisvorsitzende, fest. „Das ist – nicht nur in Corona-Zeiten – ein schlechtes Signal für Mettmann.“

Bisher setzt die Verwaltung nach Abzug der Einnahmen 630.000 Euro für die Musikschule an. Der Vorschlag, die Personal- und Sachkosten auf 150.000 Euro zu minimieren und die Verwaltung in die Schulverwaltung zu integrieren, sei eine Absage an ein hochwertiges und breitgefächertes Angebot und ignoriere die Bedeutung musikalischer Bildung für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen.

Auf Landesebene haben CDU und FDP vereinbart, mit einer Musikschuloffensive und einer neuen Kulturgesetzgebung kulturelle Bildung zu stärken. „Umso absurder wirkt es, wenn Vertreter:innen der gleichen Parteien vor Ort den Rotstift ansetzen wollen“, wundert sich die Gewerkschafterin.

„Musikschularbeit kann auch nicht aus Kostengründen allein in Räumen allgemeinbildender Schulen stattfinden – nicht nur wegen der Eigenart mancher Instrumente und der notwendigen Koordination. Außerschulische Lernorte begünstigen freiwilliges Lernen und sind von pädagogischem Wert“, ergänzt Sarah van Dawen-Agreiter, ver.di-Gewerkschaftssekretärin für Kunst + Kultur.

Erst vor kurzem, heißt es in der Pressemitteilung, seien die „prekären Honorarverhältnisse“ an der Musikschule überwiegend durch tarifgebundene Beschäftigung ersetzt worden, „mit guten Folgen für die Qualität und Sicherheit der musikalischen Bildung“. Die Kürzungsdebatte beunruhige nun die Beschäftigten. Die ver.di-Betriebsgruppe der Musikschule Mettmann hat aus diesem Grund einen Offenen Brief an Entscheidungsträger:innen und Interessierte verfasst.


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