Donnerstag | 25. April 2024
 
Sport in Mettmann  | 

Handball/Fußball | „Alternativlos“, „Überfällige Entscheidung“ – Mettmanner Sportmannschaften unterstützen die Spielpause

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Aufgrund der Corona-Pandemie verhängen die Verbände eine Spielunterbrechung bis mindestens Mitte April. TME befragte die Verantwortlichen einiger Mettmanner Sportmannschaften, die alle zum selben Urteil kamen: richtige Entscheidung!

Die Corona-Pandemie breitet sich in Europa aus und macht logischerweise auch nicht vor den Sportstätten halt. Um eine größere Ansteckungsgefahr zu verhindern, wurde von den regionalen Sportverbänden ein Spielstopp ausgesprochen. Wahrscheinlich rollt in den nächsten fünf Wochen in Deutschland gar kein Ball mehr in irgendeiner Sportart. Von den Mettmanner Sportvereinen werden diese Maßnahmen unterstützt. Soziale und wirtschaftliche Probleme sind im Vordergrund, das sportliche Hobby muss hinten anstehen.

Markus „Bibo“ Flieter, einst legendärer Handballtorwart beim Mettmanner SC und heutiger Verantwortlicher für das Sponsoring der ME-Sport-Handballer, hält den Schritt definitiv für richtig und hofft auf ein Einlenken aller Sportarten in allen möglichen Bereichen, ob professioneller Sport oder im Hobby: „Ich bin nicht mehr so ganz nah dran an der Mannschaft, aber nach mehrmaligem drüber schlafen finde ich das die richtige und vernünftigste Entscheidung. Es sollten alle Verbände mitziehen. Im Profibereich sehe ich auch eine Verschiebung auf den Sommer positiv.“

Daniele Varveri, Trainer der ASV-Fußballer, kommt zum gleichen Entschluss: „Meine Meinung ist, das war die richtige und überfällige Entscheidung. Man hat mit zunehmendem Verlauf der Woche immer mehr gesehen, dass man sich immer weniger auf den Fußball konzentrieren konnte. Wir haben uns auch auf unser Spiel am Sonntag vorbereitet, aber die Gedanken waren irgendwie doch woanders, weil sich die Lage ja doch zuspitzt. Wenn man sieht, was auch im europäischen Fußball passiert, dann kann ich das nur genauso mittragen. Es ist die zu hundert Prozent richtige Entscheidung, erst einmal alles stillzulegen. Der Sport ist unwichtig. In erster Linie geht es darum, dass wir alle gesund bleiben und die Gesundheit der Spieler und Kinder geschützt wird.“

Beim FC Mettmann 08 sieht Trainer Steffen Röck auch eine große soziale Verantwortung: „Ich hatte auch vorher angeregt, ob wir wirklich zum Trainingsbetrieb aufrufen oder das Training wenigstens auf freiwillige Basis stellen. Ich hätte es schon in der Bundesliga unverantwortlich gefunden, wenn dort gespielt worden wäre. Auch dass die Schulen erst später geschlossen wurden, finde ich komisch. Jeder Tag Unterbrechung hilft gegen die Verbreitung. Da bin ich sehr froh, dass unser Vorstand, namentlich Ralf Becker und Markus Rössing, schnell und umsichtig reagiert haben und der Trainingsbetrieb eingestellt wurde. Sicher ist es keine einfache Situation für eine Mannschaft, die sich in der Liga beweisen muss, um aus dem Abstiegskampf rauszukommen, aber für mich ist es alternativlos. Man vergisst es manchmal, aber es geht nur um Spaß und Hobby. Ich will keinen Wettkampf verlieren, den ich antrete. Aber das Szenario, ein Spieler steckt sich bei einem anderen an und geht danach zu seiner Oma, die eine Vorerkrankung hat und das ganze nimmt einen bösen Verlauf, das darf man sich ja gar nicht vorstellen, da wird man seines Lebens ja nicht mehr froh. Dementsprechend in meinen Augen alternativlos und die richtige Entscheidung. Vielleicht weiß man in vier Wochen mehr, vielleicht gibt es dann einen Impfstoff. Vielleicht haben wir dann alle zu vorsichtig gehandelt. Aber im Nachhinein zu wenig Vorsicht walten zu lassen, wäre für mich die größere Katastrophe. Dementsprechend finde ich das gut und möchte noch einmal ein ausdrückliches Lob an den Verein für die schnelle Reaktion aussprechen.“

Als Gastronom hat Ottorino Giancola, Trainer der ASV-Reserve, natürlich auch noch ganz andere Sorgen im Kopf und appelliert zudem an die Menschen: „Meiner Meinung nach ist das richtig. Lieber jetzt, als dass es zu spät ist. Mit dieser Krankheit ist nicht zu spaßen. Viele junge Leute nehmen die Sache nicht ernst genug. Da muss man sehr vorsichtig sein. Es ist richtig, den kompletten Sport zu stoppen. Aus Italien bekomme ich viel mit. Da sind die zwei Wochen Ruhe sehr wichtig. Ich habe ja auch ein Restaurant. Es ist im Moment sehr schwierig. Es kommen sehr wenige Leute. Auf der anderen Seite würde ich es auch verstehen, wenn alle solche Geschäfte für 14 Tage schließen und danach wieder richtig leben könnten. Dann können wir schauen, ob es Sinn macht, die Saison noch weiter zu spielen.“


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