Samstag | 20. April 2024
 
Mettmann  | 

TME-Sommergespräch mit Dr. Richard Bley (CDU)

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Dr. Richard Bley, Fraktionsvorsitzender der CDU. Foto: Archiv
Dr. Richard Bley, Fraktionsvorsitzender der CDU. Foto: Archiv

Taeglich.ME hat allen Fraktionsvorsitzenden die gleichen Fragen gestellt. Den Auftakt macht heute der neue CDU-Fraktionsvorsitzende. In loser Folge erscheinen während der Sommerferien die weiteren Sommergespräche mit SPD, Grünen, UBWG, FDP, Piraten/Linke und BfM.

Worauf haben Sie sich als Kind in den Sommerferien immer am meisten gefreut?
Auf den Urlaub mit meinen Eltern und das tägliche Fußballspielen auf dem Bolzplatz.

Und wie verbringen Sie heute die Sommer(ferien)-Zeit?
Im Büro bei der Arbeit. Meine Urlaubsreisen nach Meran und in die Toskana (je 1 Woche) habe ich bereits hinter mir.

An welchem Ort sind Sie im Sommer am liebsten?
Vor einem Eiscafé im Schatten mit einem guten Buch.

Altbier oder kühler Weißwein?
Im Sommer: Meistens kühler Weißwein, nur spätabends mal ein (ebenfalls kühles!) Altbier.

Naturfreibad oder Weltspiegel?
Definitiv Weltspiegel.

Neanderthal Museum oder Spaziergang im Stadtwald?
Museum und dann ein größerer Spaziergang im Neanderthal.

Vermissen Sie die Politik in der Sommerpause oder sind Sie froh, dass mal Ruhe ist?
Weder noch. Sitzungsfreie Zeit heißt ja nicht politikfreie Zeit. Allerdings finde ich es gut, mehr Hintergrundgespräche führen zu können, wo es mehr um das Zuhören und weniger um die konkrete und nicht immer populäre Entscheidung geht.

Was wird in Mettmann die schwierigste kommunalpolitische Entscheidung nach der Sommerpause?
Die Zukunft der Stadthalle als auch der Musikschule sind immer noch nicht vollständig geklärt.

Über welche mehrheitliche politische Entscheidung in diesem Jahr haben Sie sich am meisten geärgert?
Nachkarten liegt mir eigentlich gar nicht.

Ein Satz zum Thema Netztrennung?
Ein Thema, welches einer differenzierten und durchdachten Lösung bedarf; Aktionismus oder gar Populismus sind hier vollkommen deplatziert. Aber wer das vorliegende Verkehrsgutachten aufmerksam gelesen hat, kann sehen, dass eine Netztrennung nicht notwendig ist.

Hand aufs Herz: Sind Sie in den letzten Wochen mal illegal über die derzeit für Kraftfahrzeuge gesperrte untere Johannes-Flintrop-Straße/Breite Straße gefahren?
Nein, ich fahre in Mettmann nur äußerst selten mit dem Auto; meistens bin ich mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs.

Was sagen Sie den Anwohnern der Nordstraße/Berliner Straße, die sich über den massiv zugenommenen Verkehr beklagen?
Ja, vermutlich zurecht. Auf der anderen Seite können wir Politik nicht alleine mit dem St.-Florians-Prinzip gestalten. Wir im Stadtrat können nur die Interessen aller Anwohner berücksichtigen und versuchen, eine ‚gleichmäßig unfaire‘ Lösung für alle zu finden.

Braucht Mettmann eine Gesamtschule – und wenn ja, wo soll sie hin?
Die Rahmenbedingungen haben sich nach der Landtagswahl deutlich geändert. G9 wird in Mettmann an vermutlich beiden Gymnasien wieder eingerichtet werden. Ob es da noch genug Nachfrage für eine Gesamtschule gibt, ist aus meiner Sicht zweifelhaft, aber auch nicht ausgeschlossen. Vermutlich bedarf es hier leider einer erneuten Elternbefragung, auch mit Blick auf die gerade erst vorgelegte Machbarkeitsstudie, die auch innerfraktionell noch nicht diskutiert werden konnte.

Wie ist Ihre Vision vom „Jubi der Zukunft“?
Realistisch betrachtet wird der ‚Jubi‘ immer ein Kompromiss bleiben, insofern verzichte ich auf eine ‚Vision‘. Zum Kompromiss gehört die Kreissparkasse ebenso wie der ÖPNV und die Einzelhändler. Hier einen Ausgleich zu schaffen, der repräsentativ aber auch belebt ist, würde ich mir wünschen.

Im bereits seit 2015 erschlossenen Gewerbegebiet Zur Gau tut sich nach wie vor nichts: Warum ist Mettmann als Wohnstandort so beliebt, aber nicht attraktiv für Firmen von außerhalb?
Den ersten Satz habe ich so ähnlich vor acht Jahren auch schon gehört. Da ging es allerdings um den Neanderpark; dort ist mittlerweile fast jede Fläche veräußert. Also: Gut Ding will Weile haben. Der Wohnstandort Mettmann erklärt sich zwanglos aus der Erreichbarkeit so vieler Großstädte und der gegebenen Attraktivität der Stadt für Familien. Auf der anderen Seite haben genau diese Großstädte und viele der umliegenden kleineren Städte ausgezeichnete, frei verfügbare Gewerbeflächen unmittelbar an einer Autobahn oder gar dem Rhein. Gegen diesen Wettbewerb ist nur schwer anzukommen, auch wenn wir als Stadt hier vieles besser machen können und müssen.

Renommierte Experten beschäftigen sich ja derzeit mit der Zukunft der Neandertalhalle, die umgebaut und saniert werden soll. Ohne dem Ergebnis vorzugreifen: Blicken Sie doch mal ins Jahr 2025: Wie sieht das (erfolgreiche?) Veranstaltungsprogramm der Halle dann aus?
Zu einer lebenswerten Stadt gehört auch in 2025 ein attraktiver Versammlungspunkt. Beispiele hierfür: Jahresversammlungen von Vereinen; kulturelle Veranstaltungen, die neugierig machen, oder auch größere Schulfeste und Messen. Dazu gehört aber auch, dass die Anmietung der Halle zu zumutbaren, leistungsgerechten und variablen Preisen geschehen kann.

Seit knapp zwei Jahren ist Thomas Dinkelmann Bürgermeister. Wie fällt die Zwischenbilanz aus Ihrer Sicht aus?
Im persönlichen Umgang schätze ich den Bürgermeister sehr. Leider fehlt es aber an einem überzeugenden Gesamtkonzept, die Stadt nach vorne zu bringen. So verliert sich vieles im klein-klein des Alltags, es wird reagiert, zuwenig agiert. Dies ist aber etwas, was auch alle Fraktionen im Stadtrat noch besser machen könnten.

Über welches Mettmanner Thema sollte Taeglich.ME unbedingt berichten, um das Sommerloch zu füllen?
Tut mir leid, da muss ich passen.


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