Freitag | 19. April 2024
 
Kurz notiert im Neanderland  | 

80 Jahre nach der Pogromnacht: Erinnern und mahnen

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80 Jahre nach dem großen Nazi-Pogrom gegen die Juden in Deutschland will die VVN/ BdA- Niederberg will an diesem Freitag, 9. November,  gemeinsam mit anderen Mitmenschen an die Gräuel des nationalsozialistischen Terrors gegen Juden, Widerstandkämpfer und andere Verfolgte erinnern. „Wir werden uns an verschiedenen Gedenkveranstaltungen beteiligen und an zentralen Stolpersteinen Blumen niederlegen. Gleichzeitig gedenken wir aber auch der Opfer des Naziregimes bei uns: In Velbert (mit Langenberg und Neviges), Wülfrath, Heiligenhaus und Mettmann wurden insgesamt über 700 Personen verfolgt, verhört, verhöhnt, gedemütigt, geschlagen, gefoltert, verletzt und umgebracht. Darunter waren neben über 130 jüdischen Mitbürgern auch etwa 300 politische Widerstandskämpfer, Dutzende oppositionelle Christen beider Konfessionen und viele „kleine Leute“, die z.B. wegen eines politischen Witzes oder einer menschlichen Regung gegenüber Zwangsarbeitern in die grausamen Mühlen von SA, Gestapo, Nazijustiz und SS gerieten“, so der Verband.

Das Andenken der Opfer am 9. November zu ehren, könne nicht losgelöst werden von ihrem historischen Vermächtnis, das im Schwur der Überlebenden des KZ-Buchenwald fortlebe: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“

Die VVN-BdA Niederberg stellt aber fest: „Gerade das unverhohlene Auftreten gewaltbereiter Neonazis und Rechtsradikaler mit Rechtspopulisten und klammheimlichen Bewunderern der braunen Szene von Chemnitz bis Dortmund und darüber hinaus hat in den letzten Wochen deutlich gemacht, wie dringend notwendig eine Aufklärung über die Naziverbrechen immer noch ist und wie wichtig Widerstand gegen diese massiven Angriffe auf eine freiheitliche und solidarische Zivilgesellschaft ist. Das Beispiel der großen  „Unteilbar“-Demo vom 13. Oktober in Berlin sollte uns Mut geben, in diesem Sinne weiter aufzuklären und bewusst Stellung zu beziehen: Nie wieder Krieg – nie wieder Faschismus.“

Die VVN-BdA Niederberg hat sich an der Veranstaltungen der Stadt Velbert in der Gesamtschule Velbert beteiligt und ist auch heute um 15 Uhr am Froweinplatz in Langenberg und morgen um 10 Uhr am Gedenkstein vor der Alten Kirche in Velbert-Mitte verteten.

Zusätzlich sollen Blumen an Stolpersteinen niedergelegt werden: Fr., 9.11., um 9.15 Uhr in Neviges in der oberen Elberfelder Straße ( vor Gassmann), danach ab 10.20 Uhr in Velbert-Mitte ( Friedrichstr./ Ost- u. Grünstr.), weiter um 11 Uhr in Wülfrath ( Heumarktstraße), um 12 Uhr in Heiligenhaus (Rathausplatz/Hauptstr.) und um 18 Uhr in Mettmann am Koburg-Denkmal vor der Ev. Kirche ( Freiheitsstraße).


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