Dienstag | 23. April 2024
 
Neanderland  | 

Anstieg der Arbeitslosigkeit hat sich im Mai verlangsamt

Von

Die enorme Inanspruchnahme der Kurzarbeit hat bislang einen massiveren Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindert.

Karl Tymister, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Mettmann. Foto: Agentur für Arbeit

Die Arbeitslosigkeit ist im Mai auf 7,1 Prozent weiter gestiegen. Immerhin hat sich der Anstieg gegenüber April verlangsamt. Mit den ersten Lockerungen konnten mehr Menschen als im letzten Monat wieder eine neue Arbeit beginnen. Ein Vergleich mit der Finanz- und Wirtschaftskrise im Mai 2009 zeigt, dass die Arbeitslosigkeit aktuell noch rund 500 Personen niedriger liegt als damals. „Die enorme Inanspruchnahme der Kurzarbeit hat bislang einen massiveren Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindert“, so Karl Tymister, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann.

Insgesamt waren im Mai 18.472 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des April sind dies 1.262 Personen oder 7,3 Prozent mehr. Im Vergleich zum Mai vor einem Jahr steigt die Zahl der Arbeitslosen um 3.666 Personen bzw. 24,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote steigt von 6,6 Prozent im April auf aktuell 7,1 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 5,7 Prozent. Während der Finanzkrise im Mai 2009 waren 18.998 Personen arbeitslos, 526 mehr als jetzt.

Zu- und Abgänge

Auch wenn der Arbeitsmarkt schwer von den Auswirkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie betroffen ist, bewegt sich noch einiges. In den Zu- und Abgängen zeichnen sich die unmittelbaren Auswirkungen der ersten Öffnungen des Lockdowns ab. Im Vergleich zum April meldeten sich aktuell 665 Menschen weniger arbeitslos. Und 123 mehr fanden eine neue Arbeit. Im Kreis Mettmann meldeten sich im Mai insgesamt 3.172 Personen bei der Agentur für Arbeit oder dem Jobcenter neu oder erneut arbeitslos. Das waren 459 weniger als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 1.911 Menschen ihre Arbeitslosigkeit, 63 mehr als im April, aber 1.203 weniger als im Mai 2019.

Stellenangebot

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist infolge der Corona-Krise weiter gesunken. Die Arbeitgeber im Kreis Mettmann haben in diesem Monat 488 Stellen neu gemeldet, mehr als im April, aber 398 weniger als vor einem Jahr. Im Bestand befanden sich insgesamt 2.561 offene Stellen, 280 weniger als im April und 1.535 weniger als vor einem Jahr.

Kurzarbeit

„Inzwischen haben rund 40 Prozent aller Unternehmen im Kreis Mettmann für über 77.000 Menschen bei uns Kurzarbeit angezeigt. Die Unternehmen möchten an ihren Beschäftigten festhalten, um nach der Krise wieder gemeinsam durchstarten zu können. Das Kurzarbeitergeld verhindert die Arbeitslosigkeit von tausenden Menschen. Es hilft dabei, Arbeitsplätze und Unternehmen zu erhalten“, so Karl Tymister, Chef der Agentur für Arbeit Mettmann.

Bis zum 27. Mai haben insgesamt 5.261 Betriebe im Kreis Mettmann für insgesamt 77.532 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt. Wie viele Beschäftigte tatsächlich kurzarbeiten, wird erst in einigen Monaten sicher feststehen, ebenso wie der Umfang der Arbeit, die ausgefallen ist. Denn die Unternehmen haben drei Monate Zeit, die Abrechnungslisten über die tatsächlich ausgefallenen Arbeitsstunden einzureichen und damit die Erstattung des Kurzarbeitergeldes zu beantragen.

Ein Vergleich mit den Auswirkungen der Finanzkrise 2008/2009 zeigt das Ausmaß der aktuellen Kurzarbeit. Im gesamten Jahr 2009 hatten im Kreis Mettmann 1.081 Unternehmen für 26.414 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt.

Informationen zum Thema Kurzarbeit und zu den erleichterten Regelungen finden Arbeitgeberinnen/Arbeitgeber und Arbeitnehmerinnen/Arbeitnehmer auf den Internetseiten der BA unter www.arbeitsagentur.de.

Ausbildungsmarkt

Bislang wurden der Agentur für Arbeit Mettmann bis Ende Mai 1.954 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 423 Ausbildungsstellen oder 17,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Von den gemeldeten Stellen sind aktuell 967 Stellen noch frei, das sind 372 weniger (-27,8 Prozent) als vor einem Jahr.

Im gleichen Zeitraum meldeten sich 2.518 junge Menschen, die eine Ausbildungsstelle suchen, bei der Berufsberatung. Das sind 247 Personen weniger (-8,9 Prozent) als vor einem Jahr. 1.221 dieser Bewerberinnen und Bewerber sind noch unversorgt, haben also weder einen Ausbildungsplatz noch eine Alternative dazu. Das sind 117 Jugendliche weniger (-8,7 Prozent) als vor einem Jahr.

Die Berufsberatung ist weiter für die Jugendlichen da und hat einen direkten Draht für junge Leute eingerichtet. Hier können Jugendliche alle Fragen rund um Berufswahl, Ausbildungssuche, Studienwahl, aber auch bei Schwierigkeiten in der Ausbildung oder im Studium stellen und Hilfe erhalten.

Telefonnummer der Berufs- und Studienberatung: 02104/6962-333 E-Mail: Mettmann.BB@arbeitsagentur.de


Alle Rechte vorbehalten.

Wo kann ich diesen Artikel kommentieren?

Leider bieten wir diese Funktion nur unseren Abonnenten an. Registrieren können Sie sich hier. Sollten Sie bereits Abonnent von Taeglich.ME sein, so können Sie sich hier einloggen und diesen Artikel kommentieren.