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DRK-Einsatz geht nach 233 Tagen zu Ende

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Durch die Zeit im Impfzentrum ist die DRK-Familie auch größer geworden: Menschen, deren Verdienstmöglichkeiten eingeschränkt oder weggebrochen waren, fanden im Impfzentrum eine neue Aufgabe

Das DRK war im Impfzentrum des Kreises mehr als 200 Tage im Einsatz. Foto: DRK

Kaum ein Einsatz des DRK im Kreis Mettmann war so lang und so intensiv wie der im Impfzentrum in Erkrath-Hochdahl, das am 30. September seine Türen schließt. In den knapp acht Monaten gab es stressige Momente, in denen lange Warteschlagen bedingt durch den hohen Zulauf und Unsicherheiten durch immer neue Verordnungen abgefangen werden mussten. Das DRK erinnert sich in einer Pressemitteilung an diese 233 Tage.

„Zu Hochzeiten lief das Impfzentrum im Zweischichtbetrieb, sieben Tage die Woche, wobei täglich 32 DRK-Helfende zusammen mit dem Personal des Kreises im Einsatz waren. Das DRK im Kreis Mettmann zählt über 48.000 Einsatzstunden. Durch die Zeit im Impfzentrum ist die DRK-Familie aber auch größer geworden: Menschen, deren Verdienstmöglichkeiten eingeschränkt oder weggebrochen waren, fanden im Impfzentrum eine neue Aufgabe. Ein herzlicher Dank geht an alle Besucher*innen des Impfzentrums – Sie alle haben einen maßgeblichen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie geleistet! Das DRK ist stolz, Teil des Ganzen gewesen zu sein.

Beinah von heute auf morgen war das Impfzentrum im Gebäude des IT-Unternehmers TIMOCOM am 15. Dezember 2020 einsatzbereit – lediglich der Impfstoff ließ auf sich warten. Nachdem das DRK schon beim Aufbau involviert war, stellte es von Beginn an den Großteil des Personals. Nach einem erfolgreichen Probelauf am 25. Januar 2021 ging es Anfang Februar los und die ersten Impfungen wurden vorgenommen. Wie bereits in der Flüchtlingskrise, wurden die Arbeitsstunden des DRK zunächst durch ehrenamtliches Personal geleistet. Doch durch das immer größer werdende Arbeitspensum musste zusätzlich ein Hauptamt aufgebaut werden. Das Rote Kreuz in Mettmann hatte in Spitzenzeiten 140 zusätzliche Einsatzkräfte für die Corona-Einsätze eingestellt. Ein Teil davon waren Flugbegleiter*innen, die nicht nur hervorragend im Umgang mit Menschen geschult sind, sondern auch im Bereich der Ersten Hilfe. Denn über den Wolken kann im Notfall kein Rettungsdienst hinzugezogen werden! In den Reihen waren ebenfalls Künstler*innen zu finden: Neben Constanze Backes (Kulturvilla Mettmann) half auch die Tätowiererin Anna Barthmann im Impfzentrum und entdeckte ihre Leidenschaft für den Rettungsdienst. Entsprechend ihrer Interessen wurde sie – und auch weitere DRK-Einsatzkräfte – geschult und zur Rettungssanitäterin weitergebildet.

Neben der Unterstützung im Ablauf des Impfzentrums und der Betreuung der Besucher war das DRK auch für die Besetzung der Sanitätsräume durch Rettungspersonal zuständig. Dabei war das Impfzentrum ausgestattet wie ein Rettungswagen. Denn: Es musste jederzeit fachlich fundiert Hilfe geleistet werden können, egal ob Impfreaktion, Herzinfarkt oder Krampfanfall. An dieser Stelle geht ein herzlicher Dank an die DRK-Ortsvereine im Kreis Mettmann, die nicht nur mit fachkundigem Personal, sondern auch mit Material – wie z. B. Rollstühlen für Menschen mit eingeschränkter Gehfähigkeit – unterstützt haben. Hinter den Kulissen, in der Kreisgeschäftsstelle, ging es ebenfalls geschäftig zu: So viele zusätzliche Mitarbeiter*innen wollten erst einmal gefunden werden. An so einigen langen Nachmittagen wurden Vorstellungsgespräche vorbereitet, durchgeführt und nachbereitet. In kürzester Zeit wurden Verträge erstellt, unterschrieben und zur Abrechnung weitergeleitet. Besonders die Beschaffung von Einsatzbekleidung für die 140 Kräfte war im Lockdown eine echte Herausforderung. Diese bemerkenswerte Leistung hat die DRK-Kreisgeschäftsstelle mit nur zehn Personen geleistet.

Wie geht es nach der Schließung des Impfzentrums weiter? Das Rote Kreuz bleibt im Corona-Einsatz. Wir unterstützen weiter bei den mobilen Impfungen und bei den Corona-Beprobungen im Kreis Mettmann. Daher wird weiterhin das „DRK-Impfmobil“ im Kreisgebiet anzutreffen sein. Ebenfalls werden die Probeentnahmestellen in Hilden, Ratingen und Velbert weiter bestehen bleiben und durch das DRK betrieben.“


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