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Landtagswahl 2017

Neanderland  | 

Fragenkatalog | „Ich werbe positiv für die Inhalte meiner Partei“

Von
Götz Lange. Foto: privat
Götz Lange. Foto: privat

Götz Lange (Die Linke) über eine nachhaltige Verbesserung der kommunalen Finanzen, Sicherheit im Kreis und Musik von Nirvana.

Götz Linke bewirbt sich für Die Linke um ein Landtagsmandat in den Städten Velbert, Wüllfrath und Teilen von Mettmann.

Taeglich.ME: Was tun Sie für eine hohe Wahlbeteiligung?
Götz Lange: Wir machen einen aktiven und aktivierenden Wahlkampf. Außerdem weisen wir dabei immer wieder auf die Möglichkeit der Briefwahl hin.

TME: Was ist Ihr Lieblings-Give-away an Ihrem Wahlkampfstand?
Lange: Unser Wahlprogramm. Das haben wir in einer Langfassung für die wirklich interessierten und in einer Kurzfassung, für die die sich nur schnell einen Überblick verschaffen wollen. Inhalte überzeugen.

TME: Wie halten Sie es mit Facebook, Instagramm und Twitter?
Lange: Facebook nutze ich privat und das soll auch so bleiben. Für politische Kommunikation nutze ich den Facebook-Account meines Ortsverbandes „Linke Velbert“. Link: https://www.facebook.com/linke.velbert

TME: Haben Sie sich gerne für die Wahlplakate fotografieren lassen? Mögen Sie Ihr Plakat?
Lange: Ich habe kein Personenplakat. Ich mache Wahlkampf für meine Partei. Da habe ich kein persönliches Geltungsbedürfnis.

TME: Attacke oder Zurückhaltung: Wie sieht Ihr Wahlkampf aus?
Lange: Ich streite mich nicht mit den anderen Kandidaten. Ich werbe positiv für die Inhalte meiner Partei.

Das Privatleben leidet in Zeiten des Wahlkampfes, das ist nicht wegzudiskutieren.“

TME: Was sagt die Familie zu Ihren Ambitionen?
Lange: Meine Familie freut sich und unterstützt mich.

TME: Alltag und Wahlkampf: Wie kriegen Sie das unter den Hut?
Lange: Das Privatleben leidet in Zeiten des Wahlkampfes, das ist nicht wegzudiskutieren.

TME: Wie halten Sie sich im Wahlkampf fit?
Lange: Vor dem Wahlkampf war ich so 2-4 mal pro Woche beim Training. Jetzt ist das auf 1-2 mal pro Woche reduziert. Das ist schade, aber nicht zu vermeiden.

TME: „Rock’n‘ Roll is King“ oder „God is a DJ“? Und warum? Gibt es einen Musik-/Songtitel, der für Sie einen herausgehobenen Stellenwert hat? Wenn ja, warum?
Lange: Privat höre ich vor allem Rockmusik der härteren Gangart. Ich mag die Energie und den Freiheitsdrang, der darin liegt. Als Jugendlicher war ich auch immer bei den „Art-Acts“ Konzerten in den Velberter Jugendzentren. Wir haben sogar mal Anstalten gemacht, eine Band zu gründen… einige meiner Freunde machen heute weiter selbst Musik, ich habe das für mich irgendwann zugunsten anderer Sachen aufgegeben. Im Laufe der Zeit kommen aber natürlich eine Menge Lieder zusammen, die mir etwas bedeuten. „Smells like Teenspirit“ von Nirvana fällt mir spontan als eines der wenigen ein, die davon auch im Radio gelaufen sind und dem Leser vielleicht was sagen.

TME: Bier oder Wein?
Lange: Das kommt auf die Gelegenheit an. An einem gemütlichen Abend eher Wein, beim Ausgehen eher Bier. Im Alltag Wasser und – viel – Kaffee.

TME: Wenn ich in den Landtag einziehen, werde ich als erstes…
Lange: … eine große Pressekonferenz geben, auf der ich haarklein erläutere, wie ich es geschafft habe als erster Linker Kandidat in NRW ein Direktmandat zu holen.

TME: Wenn ich nicht in den Landtag einziehe, dann…
Lange: …werde ich mich weiter im Sinne meiner Überzeugungen engagieren.

TME: G8 oder G9?
Lange: G9.

TME: Leistet das Land genug für die Integration ausländischer Mitbürger in den Schulen?
Lange: Die Statistiken zeigen, dass Menschen mit Migrationshintergrund nach wie vor in der Schule benachteiligt sind. Die Sinus-Studie, die Lebenswelten von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland untersucht hat, belegt, dass die Probleme soziale und nicht kulturelle Ursachen haben. Integration ist also eine soziale Frage. Mehr und bessere Sprachkurse sind zwar wichtige Schritte, sie werden aber nicht vor sozialen Benachteiligungen schützen. Eine erfolgreiche Integrationspolitik erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, die gleichberechtigte politische, soziale und gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen zum Ziel hat. Deshalb fordert Die Linke kostenlose Bildung für alle, eine gesetzliche Ausbildungsplatzumlage, die Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen und einen gesetzlichen Mindestlohn. Das kommt sowohl Migrantinnen und Migranten als auch Deutschen zugute.

TME: Wofür sollte das Land die Kommunen finanziell besser ausstatten?
Lange: §28 des Grundgesetzes garantiert die Selbstverwaltung der Städte und Gemeinden. Dafür muss die Handlungsfähigkeit der Kommunen gewährleistet sein. Das bedeutet: Die Stadträte und Kreistage müssen über einen Etat verfügen können, bei dem sie selbst entscheiden können, was sie davon für ihre Bürger finanzieren. Ob Jugendzentren, Kultur, Schwimmbäder, Beratungsangebote und so weiter. Viele Kommunen sind aber praktisch pleite und kürzen die letzten Einrichtungen, bei denen die Kommune selbst steuern kann was sie tun will, weg. Von Kommunaler Selbstverwaltung bleibt dann nicht mehr viel. Damit fällt auch der Einfluss der gewählten Gremien auf die Verhältnisse vor Ort in sich zusammen. In Velbert habe ich erlebt, wie praktisch jedes sinnvolle Vorhaben vom Gewicht angeblicher finanzieller Sachzwänge begraben wurde. Wenn wir der kommunalen Selbstverwaltung wieder mehr Gewicht geben wollen, brauchen wir eine nachhaltige Verbesserung der kommunalen Finanzen.

TME: Fühlen Sie sich im Kreis Mettmann sicher?
Lange: Ja, ich habe da nie negative Erfahrungen gemacht.


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