Dienstag | 23. April 2024
 
Neanderland  | 

Freifunker: „Endlich gemeinnützig!“

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Corona-bedingt fand auch die diesjährige Jahreshauptversammlung des Fördervereins Freifunk im Neanderland e.V. virtuell statt.

Der Vorstand der Freifunker (von Links): Jörg Kahm, Wülfrath, Vorstand; Stephan Plarre, Velbert-Langenberg, Vorstand; Andreas Hillebrand, Monheim am Rhein, Beisitzer; Patricia Hillebrand, Monheim am Rhein, Beisitzerin; Lutz Wulfestieg, Mettmann, Vorstand. Foto: TME

„Seit dem 1. Januar 2021 ist nach jahrelangem Ringen Freifunk als gemeinnützig anerkannt worden.“, berichtete Vorstandsmitglied Stephan Plarre. Lutz Wulfestieg gab einen Überblick über die Vereinsfinanzen. Einnahmen und Ausgaben seien ausgeglichen, es gäbe sogar einen kleinen Überschuss für Projekte in diesem Jahr.

Dann wurde es ‚technisch‘: Plarre berichtete aus dem „Maschinenraum“.

Durch die erfolgreiche Migration zu einer vollautomatisierten Umgebung im August 2020 konnten die Wartungsaufwände der Server deutlich gesenkt und die Leistung des Freifunknetzes deutlich gesteigert werden. „Der Datendurchsatz im Kreis Mettmann beträgt für 2021 circa 110 Terabyte/Monat“, führte Plarre aus. Sechs Server habe der Verein inzwischen angemietet. Neben den Freifunk-Diensten werden Plattformen zur Online- Zusammenarbeit und Mailserver betrieben, die auch von anderen Vereinen und Initiativen in der Region genutzt werden.

Freifunk-Projekte

In einer Kooperation mit dem LVR wurden mit Unterstützung des Vereins inzwischen 26 Wohngruppen für Menschen mit geistiger Behinderung mit WLAN versorgt, um eine digitale Teilhabe zu ermöglichen. Dieses Ziel wird auch in der Zusammenarbeit mit den kreisangehörigen Städte Hilden und Haan bei der Ausstattung von Unterkünften für Menschen mit Migrationshintergrund verfolgt.

Andreas Hillebrand stellte beispielhaft das Projekt „Düsseldorf Schimmelpfennig“ vor. „Machen statt planen“ ist seine erfolgreiche Devise. Eine Einladung des Oberbürgermeisters der Stadt Düsseldorf an die Vereinsmitglieder unterstreicht die Bedeutung dieses Projektes.

Hinzu kamen viele kleinere Projekte und technische Beratungen, die bei digitalen Herausforderungen der Corona-Krise Hilfestellungen geben. Genannt sei hier das Projekt „Hey Alter! – Wülfrath“, wo aussortierte Laptops und Co wieder gemacht und Schülern kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Zu den Großprojekten zählten im vergangenen Jahr der Betrieb einer virtuellen Bühne in Monheim, die Vortragenden im Rahmen eines Online-Kongresses des Chaos Computer Clubs die Teilnahme ermöglichte. Dank der Unterstützung durch die Stadt Monheim konnte ein Team von 16 Personen insgesamt 50 Vortragenden aus aller Welt mit 31 Vorträgen in vier Tagen betreuen.

Das Projekt Wülfrather Ideen Räume (WIR) konnte durch Unterstützung von Freifunk im Neanderland mit 78.000 Euro vom Land NRW gefördert werden. Nicht zuletzt wurden der Verein und WIR gemeinsam mit dem Medienkompetenz Preis „#LernraumNRW“ des Landes ausgezeichnet.

Alles in allem war es also ein sehr erfolgreiches Jahr. „Rückblickend muss man sagen, dass die Pandemie keinerlei Auswirkungen auf das digitale Vereinsleben hatte. Freifunk konnte in 2020 einmal mehr zeigen, wie wichtig das digitale Ehrenamt und die Vermittlung von Medienkompetenzen sind“, so Plarre.

Pläne für die Zukunft

Auf der weiteren Agenda stehen für den Verein der weitere Ausbau von Freifunk, um die digitale Teilhabe für jeden zu ermöglichen, die Begleitung des Aufbaus des „IdeenWerks“ in Wülfrath und auch Themen, die unter dem Begriff Smart City zusammengefasst werden können. „Netzpolitisch und technisch Interessierte sind bei den Freifunkern im Neanderland immer herzlich willkommen.“

Förderverein Freifunk im Neanderland: https://www.neanderfunk.de

Freifunk Meet (Videokonferenz): https://meet.ffmuc.net/

Hey Alter! Wülfrath: https://heyalter.com/wuelfrath

WIR – Wülfrath: https://wir-wuelfrath.de


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