Hubschrauber-Modell-Piloten, Kartsport-Talente und Eisenbahn-Sammler: Rechts und links der Trasse des Panoramaradweges lässt sich auf dem Wülfrather Teilstück des beliebten Rad- und Spazierweges zwischen Haan und Heiligenhaus einiges entdecken. Diese Vielfalt, „die mich selbst überrascht hat“, hat der Wülfrather Hobby-Filmemacher Hans-Joachim Schinnenburg für einen neuen Film festgehalten. „Wülfrath – von Wülfrath bis Rohdenhaus und bis Düssel“ zeigt in 46 Minuten so manch unbekannte Ansicht. In dieser Woche erscheint die DVD. TME-Leser können aber auch ein Exemplar gewinnen – bei einem Gewinnspiel (siehe unten).

Noch einen Film über den Radweg auf der Trasse der Niederbergbahn, „den braucht man eigentlich nicht“, so Schinnenburg im Gespräch mit Taeglich.ME. Und doch hat ihn dieser Weg nicht losgelassen, hatte er doch schon zu Bau- und Eröffnungszeiten Bildmaterial gesammelt. Und letztendlich wird der Weg in seinem neuen Film zu Vehikel, zum Bindeglied zwischen den Entdeckungen, die man abseits des Weges machen kann. Dafür hat sich der 74-Jährige die roten Hinweissäulen an der Trasse genauer angeschaut. „Ich habe sie einfach mal ernst genommen und nicht nur im Vorbeigehen oder -radeln einen Blick drauf geworfen“, so Schinnenburg. So kommt auch der Nevigeser Mariendom in einen Wülfrather Film, „weil in Kocherscheidt auf diese zweitgrößte Kirche im Erzbistum nach dem Köllner Dom hingewiesen wird“.

Sich von den Hinweis-Tafeln leiten zu lassen – dabei hat es der Wülfrather aber nicht belassen. „Die Tafeln haben mich einfach auch dazu ermuntert, genauer hinzuschauen, was so am Rande zu entdecken ist“, sagt er. Die Ernte auf zwei großen Erdbeerfeldern fängt er mit schönen Bildern ein – Handarbeit zwischen Trassen-Idylle und dem Industrie-Charme Kocherscheidts. Unweit dieses Bereichs hat er auch ein altes Fachwerk-Gut in einer Mulde liegend besucht. „Das kann man von der Trasse aussehen. Es sich mal näher anzuschauen, ist lohnenswert“, befindet er. Auch deshalb plädiert er dafür, das Rad ab und an mal stehen zu lassen. „Zu Fuß geht vieles.“

Das ist schon touristisches Marketing

Schinnenburg hält auf dem Panoramaradweg an, geht und fährt nicht einfach weiter. Auch in Kocherscheidt lässt er sich vom Knattern anlocken. Auf dem Parkplatz des Farbenwerks Jonas trainiert am Wochenende der Kartsportclub. „Da ist toller Motorsport zu erleben“, so Schinnenburg. Seine Entdeckungen  verbindet er mit Szenen auf dem Radweg und Aufnahmen aus der niederbergischen Natur. Er macht Station am Zeittunnel, würdigt die Wülfrather Rockmusiker Gemeinschaft, die dort ihr Quartier hat – inklusive Sequenzen aus einem dortigen Live-Konzert. Er unternimmt Abstecher zum Kirchplatz, schaut auf die Anlagen der Tennisvereine ebenso wie ins Rheinkalk-Stadion am Silberberger Weg – um nur einige Beispiele zu erwähnen. Er schaut in Reitställe, beobachtet einen Tier-Zahnarzt bei der Arbeit. Er fügt so ein buntes Kaleidoskop an Zielen zusammen, die es wert sind, für Momente den Bahntrasse auch mal zu verlassen. Hatte Landrat Thomas Hendele unlängst im TME-Interview noch für die Entdeckerschleifen von der Trasse in die Städte hinein geworben, liefert Schinnenberg mit seinem Film geradezu ein Beispiel dafür, was eben alles zu entdecken ist. Es ist beinah schon ein touristischer Marketing-Film für den Standort Wülfrath.

Es sind aber eben nicht nur bekannte Stellen und Möglichkeiten, die Schinnenburg zusammenfasst. Er spürt auch Kuriosem nach – wie den Helikopter-Freunden in Flandersbach oder den Mann, der zwischen Wülfrath und Tönisheide Eisenbahn-Erinnerungen sammelt; echt spannend.

Zehn Euro kostet die DVD und wird ab Ende dieser Woche bei Schlüters Genießertreff in Wülfrath, Wilhelmstraße 131a, erhältlich sein.

Drei DVDs verschenkt TME in Kooperation mit Hans-Joachim Schinnenburg. Eine Frage muss beantwortet werden: Was für einen Mediziner zeigt Schinnenburg im Einsatz? Die Antwort – mit Adresse – an redaktion@taeglich.me mailen und dann die Daumen drücken. Die ersten drei richtigen Einsendungen gewinnen.