Samstag | 20. April 2024
 
Kurz notiert im Neanderland  | 

Neviges | Erinnerung an den Überfall auf die Sowjetunion vor 80 Jahren

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Am 22. Juni jährt sich zum 80. Mal der Überfall der Hitler-Wehrmacht auf die Sowjetunion 1941. Diesen Raubkrieg auf „die fruchtbaren Böden der Ukraine, die Kohle und das Eisen des Donbass und die Erdölfelder von Baku“ (Goebbels) mussten über 27 Millionen SowjetbürgerInnen und letztendlich auch hunderttausende Soldaten aus Deutschland und anderen Angriffsländern mit ihrem Leben bezahlen.

Auch in den niederbergischen Städten wurden tausende Zwangsarbeiter – vor allem aus Polen und der UdSSR – ausgebeutet, waren unterernährt, wurden medizinisch kaum versorgt, stattdessen drangsaliert, verhöhnt, schikaniert und auch bewusst getötet.

„Den brutalen Rassismus der Nazis bekamen besonders die damals sogenannten „bolschewistischen Untermenschen“ zu spüren – auch hier bei uns im Niederbergischen“, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der AntifaschistInnen- Niederberg.

Damit dies alles nicht „im Winde der Geschichtsverdrängung verweht“, will die VVN/ BdA-Niederberg am Montag, 21. Juni, an das Schicksal dieser Menschen erinnern und stellvertretend für alle Opfer des Faschismus um 12 Uhr auf dem katholischen Friedhof in Neviges an den Gräbern der ums Leben gekommenen sowjetischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter Blumen niederlegen.

Dabei soll zugleich an den einstimmigen Ratsbeschluss in Velbert erinnert werden, noch fehlende Stolpersteine und andere Gedenkzeichen für die Opfer der Nazidiktatur in der Stadt zu verlegen. „Die ausländischen Kriegsgefangenen und ZwangsarbeiterInnen hier am Ort haben – ebenso wie unsere ehemaligen jüdischen MitbürgerInnen, politische WiderstandskämpferInnen und andere Opfer des Naziterrors – solche Gedenkzeichen als symbolischen Akt der Erinnerung und Mahnung verdient – so wie sie jetzt zum Beispiel  in Wülfrath geplant sind. Von Deutschland dürfen nie wieder Faschismus und Krieg, sondern müssen wirklicher Frieden und Völkerverständigung ausgehen.“

Treffpunkt am Montag, 21. Juni, ist der Eingang des katholischen Friedhofes in Neviges am Marienberg um 12 Uhr.


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