Mittwoch | 12. Februar 2025
 
Neanderland  | 

Positive Ergebnisse und schwierige Probleme

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Gestern legte die Kreispolizeibehörde Mettmann ihren Jahresbericht für das Jahr 2023 vor. Im Vergleich mit dem Zahlen des gesamten Landes Nordrhein Westfalen schneidet der Kreis gut ab, da er 28 Prozent darunter liegt. Doch nachdem die Internet-Kriminalität und der damit verbundene Betrug in den letzten Jahren hervorstach, sind es nunmehr die Straftaten der unter 21-Jährigen, die Kopfzerbrechen bereiten. Besonders weil der Anteil von Kindern und Jugendlichen anstieg, wobei nunmehr 33,5 Prozent der Tatverdächtigen dieser Altersgruppe keinen deutschen Pass besitzen.

Kriminaloberrat Jan Mertin, Landrat Thomas Hendele und Abteilungsleiter Thomas schulte stellten den Polizeibericht 2023 vor

„Wir verzeichnen für das Jahr 2023 einen leichten Anstieg der Kriminalität. Gleichzeitig stieg aber die Aufklärungsquote, so dass wir von zufriedenstellenden Ergebnissen sprechen können“, sagte Landrat Thomas Hendele beim Pressegespräch zum Jahresbericht der Kreispolizeibehörde Mettmann. Diese Meinung teilten auch Thomas Schulte, Abteilungsleiter Polizei, und Kriminaloberrat Jan Mertin, die den Bericht detailliert vorstellten.

Demnach erfasste man im letzten Jahr rund 29.800 Fälle, von denen etwa 54 Prozent aufgeklärt wurde. „Diese Aufklärungsquote ist das zweitbeste Ergebnis innerhalb von zehn Jahren. Wenn man die Bevölkerungsdichte im Kreis berücksichtigt sind das wirklich gute Zahlen“, meinte Schulte, der auf die offenbar erfolgreiche Arbeit der Polizei, die präventiv und repressiv ausgeübt wird, hinwies. Die Spitzenreiter unter den Delikten sind Diebstahl (10.154 Fälle), Straßenkriminalität (6.734 Fälle) sowie Vermögens- und Fälschungsdelikte (4.709 Fälle). Als Gegenmittel setzt die Polizei unter anderen auf „Zielorientierte operative Maßnahmen“ (ZOOM) wie verstärkte Präsenz und Schwerpunktkontrollen. Schulte stellte fest, dass sich die Verbrechensanzahl tendenziell vom Computer wieder auf die Straße begibt. Leider stiegen die Wohnungseinbruchsdiebstähle nach dem Corona-Jahr 2021 wieder leicht an. Das gilt auch für die Gewaltkriminalität, wovon Dreiviertel der Taten in die Rubrik Körperverletzung fallen. Sie macht aber „nur“ etwa vier Prozent der Gesamtkriminalität aus. Wenig Hoffnung macht sich Schulte, dass die Legalisierung von Cannabis den Rauschgifthandel mindert. „Die Täter werden sich, meiner Meinung nach, anderen Drogen zuwenden“, sagte Schulte.

Einig waren sich der Landrat und die Polizeiexperten, dass der Anstieg der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen ohne deutschen Pass ein Problem darstelle. Dazu gehöre, dass diese Tätergruppe oftmals nicht örtlich gebunden ist. Des weiteren verzeichne man eine steigende Anzahl von Anzeigen, die sich auf „mobbing“ unter Kindern beziehen. „Ich mache seit langem keinen Hehl daraus, dass eine Herabsetzung der Strafmündigkeit von vierzehn auf zwölf Jahre sinnvoll ist, weil ein heutiger Zwölfjähriger in seiner Entwicklung mit einem Gleichaltrigen vor zwanzig Jahren nicht zu vergleichen ist“, meinte schließlich Hendele.


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