Sonntag | 6. Oktober 2024
 
Neanderland  | 

Teilhabe am Leben durch Arbeit

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Die Jahresbilanz der „Werkstätten für behinderte Menschen des Kreises Mettmann“ (WFB) zeigt zwar insgesamt ein positives Ergebnis, aber das Jahr 2023 bedeutete auch eine Talsohle, die nunmehr durchschritten sein könnte. Kopfzerbrechen bereiten vor allem die sinkenden Mitarbeiterzahlen und die allgemeine Kostensteigerung.

WFB-Geschäftsführer Klaus Gebauer und die neue Pressereferentin Cordula Strauß-Weyler stellten die Jahresbilanz der gemeinnützigen GmbH vor

„Trotz aller Anstrengungen konnten wir die für das Jahr 2023 vorgegebenen Ziele leider nicht vollständig erreichen. Die Umsatzerlöse übertrafen mit 3,81 Millionen Euro die des Jahres 2002 knapp (3,74 Millionen Euro). Nichtsdestoweniger sank die Produktivität wahrnehmbar“, berichtete WFB-Geschäftsführer Klaus Gebauer auf der Bilanzpressekonferenz. Zunächst schilderte er mit der Pressesprecherin Cordula Strauß-Weyler die Aufgaben und Einrichtungen der WFB.

Demnach arbeitet die GmbH im Auftrage des Kreises Mettmann, um Menschen mit Behinderung eine Teilhabe am Arbeitsleben zu ermöglichen. Dabei kümmert man sich um von Geburt an geistig Behinderte, im Laufe des Lebens erfahrene Einschränkungen und psychisch Erkrankte, An acht Standorten im Kreis Mettmann beschäftigt man über 1.000 Mitarbeitende (Stand 2023), die direkt in den Werkstätten, im Dienstleistungsbereich und in Wirtschaftsunternehmen tätig sind. „Unser Ziel ist es, den Menschen zu vermitteln, dass sie trotz ihrer Einschränkungen ein Teil der Gesellschaft sind und teilweise für sich selbst sorgen können“; erklärte der Geschäftsführer, der betonte, dass es nicht um die Rekrutierung von billigen Arbeitskräften gehe. Vielmehr biete man Beschäftigungsmöglichkeiten im Rahmen der jeweiligen Behinderungen und sorge für die nötige Förderung sowie Betreuung der Mitarbeitenden. Im Idealfall gelänge es, sie in die „normale“ Arbeitswelt einzugliedern. Die WFB erhält Aufträge von Unternehmen, die sie selbst nicht bewältigen können. Beispielsweise aus den Bereichen Verpackung, Qualitätskontrolle, Montage und Landschaftspflege. Dabei konkurriert man keineswegs mit Firmen des ersten Arbeitsmarktes, sondern erfüllt „Nischenaufträge“. „Wie sind quasi die verlängerte Werkbank unserer Kunden“, sagte Gebauer.

„Wir registrieren die stagnierende Wirtschaftsleistung, die sich auf unsere Auftragslage auswirkt. Zudem reduziert sich die Anzahl unserer Mitarbeitenden, da mittlerweile alternative Beschäftigungsmöglichkeiten angeboten werden“, erläuterte der Geschäftsführer, der aber einen Jahresüberschuss von etwa 23.000 Euro (2023) bilanzierte. Dieser Betrag liegt auf dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. Übrigens arbeitet die WFB gemeinnützig, so dass etwaige Überschüsse nachweislich nur dem Zweck der GmbH dienen dürfen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir nunmehr durch die Erweiterung der Angebotspalette auch künftig unsere gesellschaftliche Aufgabe erfüllen werden“, meinte schließlich Gebauer.


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