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Lernen der Zukunft: Innovative Konzepte aus ganz Deutschland

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Auch der 5. Kongress an der Villa Wewersbusch war für alle Beteiligten ein Erfolg. Er zeigt, dass das Interesse an modernen Lehrkonzepten wächst.

Lernen der Zukunft: Darum geht es beim - 5. Bildungskongress an der Villa Wewersbusch. Foto: privat

Unter dem Motto „Lernen der Zukunft“ hatte die Villa Wewersbusch, Private Ganztagsschule und Internat in Langenberg, Anfang März bereits zum fünften Mal Lehrkräfte aus ganz Deutschland zum Bildungskongress ins Niederbergische eingeladen. Mit 450 verkauften Tickets zeigten sich in diesem Jahr mehr Teilnehmer als je zuvor an der renommierten Veranstaltung interessiert. „Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz und unsere Erwartungen sind übererfüllt“, sagt Felix Kolewe, Lehrer an der Villa Wewersbusch und Projektleiter für den diesjährigen Kongress. „Unsere Gäste sollen sich wohl fühlen und das scheint gelungen zu sein.“ Aus dem gesamten Bundesgebiet waren die Teilnehmer nach Langenberg gereist – einzelne sogar aus Wien und Barcelona. „Das macht uns stolz, dass wir über die Grenzen Deutschlands hinaus auf unseren Kongress aufmerksam machen konnten.“

Über 40 nationale und internationale Referenten sorgten mit für das Gelingen dieses fünften Bildungskongresses an der Villa Wewersbusch. Sie hielten an zwei Tagen 120 Vorträge und Workshops über moderne Lehr- und Lernkonzepte sowie die Unterstützung durch digitale Technologien. Am Freitagnachmittag wurden beim „Speed-Apping“ Bildungs-Apps präsentiert. Interessierte konnten sich innerhalb von sechs Minuten über die Funktionalität der Programme informieren und dann zum nächsten Stand weitergehen. Zeitgleich war in der Aula die Hausmesse aufgebaut: Aussteller präsentierten ihre Produkte aus dem digitalen Bildungsmarkt. Darunter fanden sich namhafte Unternehmen wie Brockhaus, Lego Education, Time for Kids, Lancon Systems, Sofatutor, BG3000, mobiles lernen gGmbH, Explain Everything, agile education oder fabmaker.

Für Daniel Jung, bekannter Szene-YouTuber aus Köln mit über 2000 Mathe-Erklärvideos und 50 Millionen Views pro Jahr, ist der Kongress schon ein Pflichtprogramm. „Von derartigen Veranstaltungen mit Brainstorming, Aufklärung und in cooler Atmosphäre brauchen wir eigentlich mehr in Deutschland, aber es gibt nur die an der Villa Wewersbusch. Hier findet man einen superguten Mix aus größeren und kleineren Vorträgen, man kann viel mitnehmen in kurzer Zeit.“ Jung plant derzeit eine eigene Social-Media-Plattform, die deutlich mehr Interaktion möglich machen soll, als das im Moment über seinen YouTube-Channel „Mathe by Daniel Jung“ möglich ist. Dieses Portal will er dann auch anderen Creatern öffnen. „Den Anfang werden meine eigenen Videos machen, die dann nicht nur in Deutsch, sondern auch in Englisch, Spanisch und Französisch verfügbar sind.“ Beim Bildungskongress 2017 referierte Jung über Social-Media-Education.

Eine etwas weitere Anreise hatte Valentin Helling aus Wutöschingen in Baden-Württemberg. Er präsentierte und repräsentierte die Alemannenschule, eine innovative Schule in kommunaler Trägerschaft. „Im Bildungssystem müssen wir heutzutage ein bisschen spinnen und hier finde ich ganz viele Spinner“, sagt der Lehrer mit einem leichten Schmunzeln. An seiner Schule finden sich offene Lehrräume ohne Frontalunterricht, die Lehrkräfte sind Begleiter und nicht Referenten. „Unsere Schüler können sich höchst individuell entwickeln, erarbeiten sich den Lehrstoff nach einem komplett eigenen Stundenplan und in einem eigenen Tempo“, fasst er das pädagogische Prinzip der Alemannenschule grob zusammen. Im Detail würde er deutlich länger benötigen als die zugestandenen 45 Minuten. „Aber es geht ja ohnehin darum, Anregungen zu geben. Wer sich intensiver damit befassen möchte, dem kann ich nur empfehlen, sich die Konzepte vor Ort anzusehen.“ Zwar besitzt auch an der Alemannenschule jeder Schüler ein iPad, aber digitales Lernen ist dort nicht das einzige Prinzip. „Wir haben Lehrmittel selbst entwickelt und die liegen vielfach noch in Papierform vor.“

Eines haben alle modernen Bildungskonzepte gemein: Sie bedürfen hoch engagierten Menschen, die Innovation leben wollen und einen Großteil ihrer Arbeitszeit in die Entwicklung neuer Ideen, Technologien und Arbeitsmaterialien stecken. Selbstverständlich konnte der Bildungskongress an der Villa Wewersbusch in vielfältiger Weise auch im Social Media nachvollzogen werden. „Viele Teilnehmer haben ihre Erfahrungen auf dem Kongress via Twitter in die Welt hinausgetragen und wir haben das mit einem Twitter-Bildschirm vor Ort gewürdigt. Außerdem haben wir immer wieder Teile der Veranstaltung über die Sozialen Medien veröffentlicht“, sagt Felix Kolewe.


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