Auch Wülfrather Real-Mitarbeiter legen Arbeit nieder
Dem Unternehmen wird Tarifflucht und Lohndumping vorgeworfen. Der Ausstand ist jetzt auf einen Tag begrenzt.
Heute ruft die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten in den Real-Märkten dazu auf, die Arbeit niederzulegen und sich in Düsseldorf an einer zentralen Streikkundgebung am Schützenplatz in Flingern (Dieselstraße) mit anschließender Demonstration zur real-Zentrale (Metrostraße) zu beteiligen. Auch der Wülfrather Standort ist von der Arbeitsniederlegung betroffen. Der Markt in der Fliethe ist aber geöffnet – wenngleich an der Fleischtheke zum Beispiel Folgen des Streiks sichtbar werden.
„Tarifflucht und Lohndumping dürfen nicht zu einem akzeptierten Geschäftsmodell im Einzelhandel werden. Die rund 34.000 Kolleginnen und Kollegen brauchen Sicherheit für sich und ihre Familien. Doch durch die Kündigung des Zukunftstarifvertrags ist die darin geregelte Standort- und Beschäftigungssicherheit ebenso weg, wie die Investitionszusagen in die Märkte. Stattdessen sind die Beschäftigten in eine Gesellschaft überführt worden, in der nun ein Tarifvertrag mit dem Verein DHV gilt, bei dem nach dem Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 26. Juni nicht einmal sicher ist, ob dieser überhaupt tariffähig ist. Somit ist die Zukunft der Beschäftigten bei Real völlig offen. Die Kolleginnen und Kollegen wollen aber wissen, wie es weitergeht und fordern das Unternehmen auf, wieder mit ver.di an den Verhandlungstisch zurückzukehren und sich für eine sichere Zukunft der Beschäftigten bei Real durch einen Anerkennungstarifvertrag zu den Flächentarifverträgen des Einzelhandels einzusetzen“, so die Landesfachbereichsleiterin und ver.di-Verhandlungsführerin für den Einzelhandel in NRW, Silke Zimmer.
Auch wenn für die Bestandsbeschäftigten noch der ver.di-Tarifvertrag gilt, gilt der DHV-Tarifvertrag für neue Kolleginnen und Kollegen, sowie für Beschäftigte mit geänderten Arbeitsverträgen oder bei Höhergruppierungen. Dieser bedeutet, kritisiert die Gewerkschaft, mehr als 24 Prozent weniger Lohn und Gehalt sowie weniger Urlaubs- und Weihnachtsgeld, keine Spätarbeitszuschläge und Nachtarbeitszuschläge erst ab 22 Uhr. „Dies wollen die Kolleginnen und Kollegen nicht akzeptieren und werden ein deutliches Signal an die Metro senden“, so Zimmer weiter.
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