Dr. Elke Platzhoff: „SPD stellt das Gymnasium Wülfrath infrage“
Die CDU kritisiert den SPD-Vorstoß in Sachen Gesamtschule massiv - und erwartet klare Aussagen zu diesem Thema von den Bürgermeister-Kandidaten.
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Die Forderung der Wülfrather SPD, in der kommenden Wahlperiode in Wülfrath die Gesamtschule einführen zu wollen (TME berichtete exklusiv), war gestern auch Thema im Schulausschuss. Dr. Elke Platzhoff, schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, konfrontierte die Verwaltung mit der Frage, was dies für die Wülfrather Bildungslandschaft für Folgen hätte.
Jugendhilfeplaner Udo Neumann sagte unmissverständlich, dass eine Gesamtschule in Wülfrath weitreichende Folgen für die anderen weiterführenden Schulen in der Kalkstadt haben würde. Neben einer Gesamtschule würde es keinen Platz mehr für das Gymnasium geben. Platzhoff: „Die SPD bringt damit den Schulfrieden in Wülfrath in Gefahr und legt die Axt an beide weiterführenden Schulen in Wülfrath. Die Gründung der Gesamtschule wäre verbunden mit der Schließung der Sekundarschule und des Gymnasiums.“
Die Verwaltung hatte ausgeführt, dass 183 Schülerinnen und -schüler zum Schuljahr 2020/2021 von Wülfrather Grundschulen zu weiterführenden Schulen wechselten. Die meisten entschieden sich für das Gymnasium. Allerdings wechselten auch viele an auswärtige Schulen. In der Summe 76 Mädchen und Jungen – davon 41 an die drei Velberter Gesamtschulen.
Platzhoff: „Jetzt den Fortbestand von Sekundarschule und Gymnasium infrage zu stellen, ist das völlig falsche Signal. Beide Schulen brauchen gerade jetzt die volle Rückendeckung seitens der Wülfrather Politik.
Für die Wülfrather CDU bezieht auch Bürgermeisterkandidat Andreas Seidler unmissverständlich Stellung: „Welche Risse und Narben der Streit um die Gründung und Schließung von Schulen in einer Stadt hinterlässt, sehen wir in den Nachbarstädten. Wülfrath ist sehr gut damit gefahren, den Schulfrieden zu erhalten. Das war bisher Konsens über alle Fraktionen im Rat der Stadt Wülfrath. Wir haben gemeinsam die Sekundarschule auf den Weg gebracht. Wir haben gemeinsam viel in unsere beiden weiterführenden Schulen investiert. Die Sekundarschule hat im vergangenen Jahr mit dem ersten Abschlussjahrgang gezeigt, dass sie gute Arbeit leistet. Für das Gymnasium gilt schon das über die ganzen 50 Jahre seines Bestehens. Die CDU Wülfrath und ich ganz persönlich möchte, dass dies so bleibt. Wir stehen hinter beiden Schulen und werden sie weiter unterstützen.“
Elke Platzhoff unterstreicht diese Position: „Die CDU hat längst keine Probleme mehr mit der Schulform Gesamtschule. Sie gehört zur Vielfalt der Schulformen. Aber Wülfrath kann eben nicht alle anbieten. In allen Nachbarstädten gibt es auch nach der Gründung von Gesamtschulen eine Auswahl an Schulformen. In Wülfrath würde die Gesamtschule aber zur Einheitsschule. Die Wülfrather Bildungslandschaft würde ärmer. Und Wülfrath würde an Attraktivität verlieren.“
Bisher hatte nur die SPD erklärt, die Gesamtschule einführen zu wollen. Platzhoff: “Nicht nur uns interessiert sehr, wie die anderen Parteien dazu stehen. Und wir erwarten auch, dass die anderen Bürgermeisterkandidaten zu dieser für Wülfrath wichtigen Frage klar Stellung beziehen.“
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