Mittwoch | 24. April 2024
 
Wülfrath  | 

„Es geht um das Nötigste“

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Samira Kheirallah berichtete bei einem Benefizkonzert in der Awo über Beirut nach der unsagbaren Explosion im Hafen der libanesischen Hauptstadt.

Miriam Ventocilla (l.) und Samira Kheiralla. Foto: Peter Zwilling

Zu einem Benefizkonzert für Beirut hatte das Duo Cornelia Hessenberg (Piano) und Christoph Rehm (Violine) am Dienstag in die Awo geladen. Mit Unterstützung des Wülfrather Wohlfahrtsverbands konnten 30 Gäste dem Konzert beiwohnen. Unter ihnen auch die Schwestern Miriam Ventocilla und Samira Kheirallah, die die Spendenaktion für Beirut initiiert hatten.

Samira Kheirallah, die in Beirut über die deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) in einem palästinensischen Flüchtlingslager arbeitet, gewährte den Gästen einen Einblick in die Lebensverhältnisse im Libanon und dessen Hauptstadt Beirut. Sie berichtete von den schweren wirtschaftlichen Verwerfungen und der hohen Inflation, die die Armut, sogar der Mittelschicht enorm hat ansteigen lassen, und über die unsagbare Katastrophe durch die Explosion im Beiruter Hafen. Viele Menschen wurden getötet oder verletzt.

„Wir waren froh, zu Hause gewesen zu sein“, berichtete Samira Kheirallah, die mit Mann und den vier- und neunjährigen Söhnen unweit des Hafens lebt, „dadurch wurde nur unsere Wohnung zerstört und mein Mann verletzt. Wir haben überlebt.“ Das Elend vor Augen, habe sie sich entschlossen, spontan Spenden in Deutschland zu sammeln. Ihre Schwester und viele Freunde, wie Cornelia Hessenberg und Christoph Rehm, machten sofort mit.

„Es geht ums Nötigste, Lebensmittel, Spielsachen und sogar Windeln sind nicht mehr zu bekommen. Hier wollen wir helfen. Unbürokratisch und direkt. Die Inflation, besonders nach der Katastrophe, ist so hoch, dass sich niemand mehr was leisten kann. Die heimische Währung ist praktisch nicht mehr existent“, sagte Miriam Ventocilla deutlich. Mit den deutschen Spenden, die in Dollar umgetauscht werden – der einzigen Währung, die noch etwas wert ist – versuchen die Schwestern in Beirut zu helfen. Auf die Frage aus dem Publikum, ob sie wieder zurück will: „Natürlich“, antwortet Kheirallah spontan, „wir haben dort viele Freunde, mein Mann ist noch in Beirut und wir wollen helfen. Und die Kinder gehen auch wieder mit, denn auch sie fühlen sich wohl dort.“

Mit dem Konzert für Beirut konnten Cornelia Hessenberg und Christoph Rehm begeistern. Mit einer Mischung von Wiener Kaffeehausmusik, südamerikanischen Welthits und Klassik fesselten sie das Publikum und animierten zum Spenden. 1438 Euro waren zum Abschluss des Konzerts in der Spendenbox gelandet. Voller Freude kann Samira Kheirallah diesen Betrag auf das Spendenkonto einzahlen.

Wer Spenden möchte kann dies hier tun: Samira Kheirallah: IBAN: DE96 3705 0198 0010 5230 90 Kennwort: Spende für Beirut.

Da Samira Kheirallah selbst einmal bei der Awo gearbeitet hat, freute sie sich natürlich besonders, dass die Wülfrather Awo ihr Haus für das Konzert zu Verfügung stellen konnte. „Das haben wir sehr gern getan“, so der Vorsitzende Peter Zwilling.


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