Neustart in der Corona-Zeit: Die Ratingerin Marion Weidtmann hat eingangs der Fußgängerzone (von der Loev aus kommend) ihre „Baguette-Schmiede“ in der Wilhelmstraße 181 eröffnet.

Sie sei schon immer Baguette-Fan gewesen, habe sich schon länger mit der Idee eines eigenen Ladens befasst. Und nicht erst seit dem Landesförderprogramm, das günstigste Mieten für zwei Jahre verspricht, sei Wülfrath bei ihr auf dem Schirm gewesen. „Meine beste Freundin lebt hier. Wülfrath ist eine schöne, kleine Stadt“, so Marion Weidtmann zu TME.

Hinter Namen wie „Saint Tropez“ oder „Filou“ verbergen sich geschmackvolle Baguettes zum Preis ab 3,20 Euro (die 17 Zentimeter-Variante) und fünf Euro (34 Zentimeter). „Die Beläge sind alles nur Vorschläge. Kundinnen und Kunden können ihren Belag auch individuell zusammenstellen“, merkt die Neu-Gastronomin an. Drei unterschiedliche Soßen/Dressings bietet sie an: auf gewürzter Tomaten-Basis, scharfe Ajoli und ein süßere Variante. Die Baguettes können auch überbacken werden. Dazu gibt es Sandwiches ab 2,50 Euro – auch mit Blick auf den täglichen Schüler:innen-Verkehr vor der Haustür. Weidtmanns Lieblingsbaguette „muss auf jeden Fall Thunfisch drauf haben“, wie sie TME verrät.

„Neu in der Stadt, das muss unterstützt werden“, befand Björn Jungmann, einer der ersten Kunden am gestrigen Tag, der gleich ein buntes Sortiment für die Familien einkaufte. Er ist zuversichtlich, „dass die Baguetterie eine Bereicherung für die Fußgängerzone ist“.

Bürgermeister Rainer Ritsche, Karsten Niemann und Anja Haas von der städtischen Wirtschaftsförderung hießen die neue Gastronomin gestern in Wülfrath mit einem Blumenstrauß willkommen. „Wir freuen uns, dass Sie sich für den Standort Wülfrath entschieden haben und mit Ihrer Baguette-Schmiede zur Belebung und Bereicherung unserer Innenstadt beitragen“ gratulierte der Bürgermeister zur Eröffnung. „Die Ansiedlung ist eine schöne Ergänzung des Angebotes sowie auch ein Anreiz für weitere Geschäftsgründungen.“

Die „Baguette-Schmiede“ ist montags bis freitags von 10 bis 15 Uhr geöffnet und telefonisch unter 0170/1001722 erreichbar sowie auf Facebook zu finden. Die Unternehmerin ist die erste Nutznießerin des Sofortprogramms des Landes NRW in Wülfrath.

Dank des Entgegenkommens des Eigentümers, der zur Teilnahme am Förderprogramm auf 30 Prozent der bisherigen Kaltmiete verzichtet, konnte die Ansiedlung erfolgen. Die Stadt Wülfrath mietet das Ladenlokal für 70 Prozent der Altmiete an und vermietet es für eine um 80 Prozent reduzierte Miete (berechnet auf Basis der alten vollen Kaltmiete) weiter. Die Differenz zwischen den städtischen Mietein- und -ausgaben trägt zu 90 Prozent das Land NRW. Die restlichen zehn Prozent werden durch den städtischen Haushalt finanziert.

Die Stadtverwaltung möchte diese Chance nutzen und hofft, weitere Betriebe ansiedeln zu können und damit die gesamte Innenstadt zu stärken. Für die Dauer von zwei Jahren können Gewerbetreibende ein Ladenlokal für nur 20 Prozent der alten Kaltmiete anmieten und damit ihr Geschäftskonzept unter guten Bedingungen an den Markt bringen.

„Vielfältige Nutzungen sind möglich. Einzelhandel, Gastronomie, Startups, Dienstleistungsgewerbe mit Publikumsverkehr, Direktverkauf landwirtschaftlicher Produkte“, nennt der Leiter der Wirtschaftsförderung, Karsten Niemann, nur einige Möglichkeiten neuer, förderungsfähiger Angebote.

Eine wesentliche Voraussetzung für Neuansiedlungen ist, dass durch sie die Frequenz in der Innenstadt erhöht wird und dadurch einer Verödung entgegen gewirkt werden kann.

Interessierte können sich bei der Wirtschaftsförderung/Stadtmarketing, Anja Haas, Telefon 02058-18336, Mail a.haas@stadt.wuelfrath.de melden.

Marion Weidtmann möchte ihr Lokal auch nutzen, um dort kleine Kunstausstellungen zu ermöglichen. Bis zum 30. Juni zeigt dort Peter Klückmann fünf großformatige Fotografien – unter anderem mit Motiven vom Kalksteinbruch, der Düsseler Kirchen, Schlupkothen mit alter Schule und St. Barbara sowie der Innenstadt. Alle Bilder sollen verkauft werden – meistbietend. Das Mindestgebot: jeweils 80 Euro. Der Erlös ist für die „Tafel in Niederberg“ bestimmt. Die Angebote werden in der Baguette-Schmiede angenommen.