Samstag | 20. April 2024
 
Kurz notiert in Wülfrath  | 

Leserbrief | „Wer ist für den Schlamassel verantwortlich?“

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Es ist Wahlkampf. In einem offenen Brief wendet sich Brigitte Heitmann als Bürgerin – sie gehört auch dem Vorstand der Senioren-Union an – an den Bürgermeister-Kandidaten Rainer Ritsche.

„Sie haben sich um das Bürgermeisteramt der Stadt Wülfrath beworben, das zeigt, dass die Demokratie auch in unserer Stadt lebt.

Dass Sie zu dieser Entscheidung „erst gedrängt“ werden mussten, wundert mich zwar sehr, aber Sie haben sich dann doch entschieden.

Ich schätze Sie als soliden Finanzfachmann, der bisher die chronisch klammen Kassen überwacht und zum Wohle der Bürger verwaltet hat.

Die Pressemitteilung der CDU-Ratsfraktion vom 21. Mai (TME berichtete) hat mich jedoch sehr bestürzt. Aus dieser geht hervor, dass Sie, jetzt als Kandidat, das Thema Digitalisierung zu einem Ihrer Schwerpunkte machen wollen, in der Vergangenheit sich als Bremser präsentiert haben.

Die Mittel, die zur Verfügung standen, heißt es weiter, (Landesprogramm „gute Schule“) wollten Sie für „ohnehin fällige Brandschutzmassnahmen“ verwenden. Als Nichtfinanzfachfrau frage ich einfach nach, sind diese Gelder nicht zweckgebunden?

Des Weiteren ist zu lesen, dass die Verwaltung mit dem Antrag für Fördermittel nicht vorankommt und weil, wie es weiter heißt, überfordert ist. Daher sollen 45.000 Euro aus dem Digitalpakt für externe Beratung ausgegeben werden. Habe ich das richtig gehört, dass Verwaltungsfachleute überfordert sind, einen Antrag auszufüllen, wenn in umliegenden Städten dies längst geschehen ist und sogar die Anträge bewilligt worden sind? Kann es sein, verehrter Herr Ritsche, dass in der Verwaltung der eine nicht weiß, was der Andere jetzt tun muss, darf oder kann?

Wer, so frage ich als Bürgerin weiter, ist für diesen, ich nenne es einfach Schlamassel verantwortlich? Bisher – ob trotz oder wegen Corona sei dahingestellt -ist nichts passiert. Und weiter heißt es: „Inzwischen ist bekannt, dass es auch bei der Bezirksregierung Düsseldorf ein starkes Team gibt, das für Schulträger und Kommunen zur Hilfestellung bei der Umsetzung des Digitalpaktes zur Verfügung  steht.“ Ich wäre dankbar, wenn mir als Bürgerin bei der Ausfüllung mancher Formulare in Beamtendeutsch ein Team zur Verfügung stünde.

Sehr geehrter Herr Ritsche, bisher, so die Schlusszeilen der Pressemitteilung, ist weder von Ihnen noch von Seiten der Verwaltung etwas passiert.

Und zum Schluss gebe ich Ihnen als Bürgerin noch den Tipp, ziehen Sie nach Wülfrath, dann sind Sie näher am Bürger, soweit ich mich erinnere, wollten Sie sich sehr dafür einsetzen, dass die Einwohnerzahl Wülfraths steigen sollte.

In diesem Sinne, wünsche ich Ihnen einen guten Wahlkampf.“

Brigitte Heitmann


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