Donnerstag | 25. April 2024
 
Wülfrath  | 

Schwimmen in den Steinbrüchen ist verboten

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Feuerwehr und DLRG warnen vor Gefahren im Wasser.

Wülfraths Steinbrüche bieten imposante Eindrücke. Foto: Stadt Wülfrath

Kaum wird es so richtig warm, strömen viele Menschen ans Wasser. Da Wülfrath nicht (mehr) am Meer liegt, bleiben das Schwimmbad oder der aufblasbare Pool im Garten.

Auf Grund der aktuellen Pandemie und der damit verbundenen Vorgaben sind die Besucherzahlen in den Bändern allerdings begrenzt, und so kann nicht jeder einen der begehrten Plätze ergattern. Manche suchen sich nicht frei gegebene Badestellen, Flüsse oder Baggerseen als Alternative.

Aber: Der Badeausflug zum Beispiel zum Schlupkothener Bruch ist sehr gefährlich. Erst im letzten Jahr mussten Personen gerettet werden, weil sie den Aufstieg nicht mehr ohne Hilfe bewältigen konnten. Der Einsatz gestaltete sich durch das unwegsame Gelände als sehr schwierig. „Bei einem solchen Rettungseinsatz muss mit einem massiven Zeitverzug gerechnet werden, da die Rettungskräfte nicht so mal eben hinuntersteigen können“, erläutert Markus Bilda vom Amt für Feuerschutz und Rettungswesen. Das Wasser selbst hält, wie in allen wassergefüllten alten Steinbrüchen, viele Gefahren bereit, die man nicht sieht, wie plötzlich abfallende Kanten, Strömungen und sehr kaltes Wasser. Auch alte Maschinen können noch im Wasser sein und je nach Wasserstand die illegalen Schwimmer gefährden.

Besonders kritisch sind internistische Notfälle, weil hier jede Minute zählt. Minuten, die durch die aufwändige Rettung fehlen, wenn überhaupt jemand da ist, um den Notruf zu wählen. Nicht zuletzt liegen die alten Kalksteinbrüche auf Privatgelände. Zutritt verboten! „In der Vergangenheit sind Eindringlinge auch schon von Werkschutz und Polizei aufgegriffen und vom Gelände verwiesen worden“, teilt Christian Zöller von der Firma Lhoist mit.

Abgesehen von diesen verbotenen „Ausflügen“ betonen DLRG und Feuerwehr: Schwimmen können ist lebenswichtig! „Auch Wasser hat seine Gefahrenquellen, die viele aus Leichtsinn oder Unwissenheit nicht beachten. Jedes Jahr sterben allein in Deutschland immer noch einige Hundert Menschen im Wasser“, so Heiko Dietrich von der DLRG. „Den größten Anteil nehmen dabei junge Erwachsene ein, die ohne Hemmungen ins Wasser springen und das oftmals unter Drogen- oder Alkoholeinfluss. In bewachten Bädern sind die Zahlen glücklicherweise sehr gering. Deshalb kann von solchen Experimenten nur abgeraten werden. Die DLRG empfiehlt, eine bewachte Wasserfläche zu besuchen, auch wenn das bedeutet, dass man vielleicht einen Tag länger warten muss.“

Dem DLRG-Apell schließt sich auch der stellvertretende Wehrleiter Benjamin Hann voll an: „Geht kein unnötiges Risiko ein und lasst euch auf keine Mutproben ein, es könnte eure letzte werden. Entfernungen werden auch von geübten Schwimmern häufig falsch eingeschätzt, und wenn die Kraft im kalten Wasser versagt, kommt keine rechtzeitige Hilfe“, sagt der Ausbildungsleiter der DLRG Wülfrath, Heiko Dietrich.


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