Samstag | 20. April 2024
 
Wülfrath  | 

„Stadtentwicklung nicht Investoren überlassen“

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Aus Sicht von Ilona Küchler (Die Linke) stellen fehlende Ressourcen in der Verwaltung der Kalkstadt für ein aktives Flächenmanagement ein Problem dar.

Ilona Küchler, Fraktionsvorsitzende Die Linke/Wülfrather Liste. Foto: TME

„Eine nachhaltige und soziale weitläufige Stadtentwicklung kann nur gelingen, wenn alle Bevölkerungsschichten berücksichtigt und alle Einwohner*innen eine reelle Chance auf ein lebenswertes Zuhause in Wülfrath bekommen.“ Das sagt Ilona Küchler, Fraktionsvorsitzende der Linken. Sie vertritt die Ansicht, dass Menschen, die bereits in Wülfrath leben oder zukünftig leben möchten, „grundlegenden Voraussetzungen der Daseinsvorsorge wie Wohnen und Infrastruktur erhalten beziehungsweise vorfinden müssen“. An dieser Stelle sei die Stadt gefordert, gezielt Einfluss zu nehmen.

In einer Pressemitteilung betont Die Linke, dass eine zukunftsorientierte Stadtentwicklungsplanung eine fachübergreifende Aufgabe im Sinne des Gemeinwohls sei. Das äußere sich in eine, möglichst einfachen Zugang aller Stadtbewohnerinnen und -bewohner zu Ressourcen, die ihre Ansprüche an Wohnen, Erholen sowie Lernen und Arbeiten erfüllen.

Konkret ausgedrückt bedeute das: „Für den Anspruch des Erholens ein breites Sport- und Kulturangebot, Park- und Grünanlagen, ein lebhaftes Stadtleben und öffentliche Räume mit hoher Aufenthaltsqualität“, so Küchler. Diese Entwicklung hätten Investoren nicht im Blick, denn diese würden den Bau von Luxuswohnungen und Wohneigentum als gewinnbringendes Geschäft sehen. Küchler: „Auch wenn Immobilieninvestoren uns glauben machen wollen, dass hohe Grundstückspreise und explodierende Baukosten ihnen „den Schlaf rauben“, die Wirklichkeit belehrt uns eines anderen. Das Geschäft mit zentral gelegenen Luxuswohnungen boomt.“

In der Tat würden die fehlenden Ressourcen in der Verwaltung der Kalkstadt für ein aktives Flächenmanagement ein Problem darstellen. Hier müsse personell aufgestockt werden. Schließlich sei die entscheidende Stellschraube für mehr ausgewogenen, den Bedürfnissen der Menschen entsprechenden Wohnungsneubau, eine strategische und aktivierende Liegenschaftspolitik der Stadt. „Als städtische Tochter ist auch die GWG gefordert, mit der Stadt an einem Strang zu ziehen. Flächen wie das Düsseler Tor oder der Sportplatz in Düssel „schreien förmlich“ nach einer sinnvollen Bebauung.“ Beide Flächen liegen seit Jahren brach. „Gerade weil wir im Bereich der sozial gebundenen Wohnungen einen rückläufigen Bestand verzeichnen, muss endlich gehandelt werden“, meint Küchler.

Wer wie die CDU auf private Investoren setze, müsse diese zumindest verpflichten, günstige Wohnungen zu bauen. „Ansonsten wird sich die Lage auf den Wohnungsmarkt weiter verschärfen. Der sicherste Weg ist und bleibt jedoch der Bau von sozial-gebundenen und barrierefreien Wohnungen durch die Öffentliche Hand“, befindet Küchler.


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