Mittwoch | 24. April 2024
 
Wülfrath  | 

Wenn die Senioren als Opfer abgelenkt werden…

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Wie sich ältere Bürger vor Enkeltrick und Co schützen können, berichtete Hauptkommissar Wilke bei den Kalk-Pensionären.

Polizeihauptkommissar Udo Wilke. Foto: TME

„Seniorensicherheit im Alltag“ – darüber sprach auf der Versammlung des Pensionärvereins Rheinische Kalkwerke  Hauptkommissar Udo Wilke.

Zuerst beruhigte Wilke die Kalker: „Senioren sind im Alltag nicht besonders.“  Er warnte aber auch, dass es Situation und Vorfälle gibt, bei denen Täter gerade bei älteren Mitmenschen Geld ergaunern wollen – wie zum Beispielt mit Hilfe des bekannten “Enkeltricks”.

Dabei spricht ein Fremder über das Telefon einen Senior an. “Oftmals suchen die Täter im Telefonbuch nach alt klingenden Namen wie Müller oder Meier,” erklärte Wilke. Die Täter seien meistens sehr wortgewandt. Das Gespräch werde nach Belanglosigkeiten auch persönlich: „Mir geht es in letzter Zeit nicht gut” oder “Ich habe im Moment ein paar Probleme”. Dadurch bauen die Fremden ein gewisses Vertrauen auf.

Ein paar Minuten, wenn der Senior dann glaubt das tatsächlich ein Enkel am Telefon ist, fragt dann der Fremde nach Geld. “Oft wird dann so etwas gesagt wie: Ich habe Schulden kannst du mir aushelfen,” so Wilke weiter. Aber es wird immer darauf aufmerksam gemacht, dass man das Geld zurückzahlen werde – ein Darlehen quasi. Wenn dann die Person das Geld hat, ruft der Fremde aber oft nochmal an und sagen: “Ich kann das Geld nicht selber abholen. Ich schicke einen Freund vorbei mit einem Kennwort, damit du ihn erkennst.” Wenn man dann das Geld übergibt, sind die Fremden daraufhin spurlos verschwunden.

Es weiterer Trick. Der “falsche Polizeibeamte“. Ein Betrüger gibt sich als falscher Polizist aus, um so das Vertrauen zu erlangen. Wilke: “Polizisten genießen ohnehin ein sehr großes Ansehen. So fällt es den Betrügern einfacher, das Vertrauen zu erlangen.“ Die Opfer werden in Sicherheit gewähnt. Vermeintliche Fälle werden als Anlass kreiert, dass man helfen wolle. Zum Beispiel: Angeblich sei eine Einbruchsbande festgenommen worden. Bei dieser sei eine Liste mit vermeintlichen kommenden Einbrüchen entdeckt worden, auf der das Opfer auch stehe. Da nicht alle Täter dingfest gemacht werden konnten, sei zu befürchten, dass ein Einbruch kurz bevor stehe. Die „Rettung“:  Die Opfer sollen “vorrübergehend” Wertgegenstände und Schmuck zum Schutz einem vermeintlichen Kollegen zu übergeben. „Wenn die Opfer es letztendlich bemerkt haben, dass sie betrogen wurden, ist es zu spät“, so Wilke.

Eine weitere Masche, um Senioren abzuzocken, ist der “Handwerker-Trick”. Die Personen sind dann oft zu zweit. Wenn der erste mit dem Opfer in den Keller geht, um zum Beispiel die Wasseruhr zu überprüfen, durchsucht die zweite Person das Haus nach Wertgegenständen. Nach diesem Prinzip funktioniere auch der Taschendiebstahl auf dem Gehweg. “Diese Maschen sind immer dieselben: Das Opfer ablenken und dann die Wertgegenstände einstecken,” sagt Wilke. “Ich rate ihnen, die Augen offen zu halten und mit gesunden Misstrauen durch die Straßen zu gehen,” sagte Wilke zu Abschluss.


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