Mittwoch | 24. April 2024
 
Wülfrath  | 

„Wenn Liebe heilen könnte…“

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Daniel Walus hat den Kampf gegen den Krebs verloren.

Daniel hat in Barcelona noch einmal Geburtstag gefeiert. Nun ist er in Polen gestorben. Foto

Daniel Walus ist tot. Im Alter von zwölf Jahren ist er gestern gestorben. Sein Schicksal hatte Wülfrath aufgewühlt und zum Ende des vergangenen Jahres zu eine Welle der Hilfs- und Spendenbereitschaft geführt. Doch Kampfgeist und Medizin haben nicht ausgereicht. Der Junge ist gestern in Polen seinem schweren Krebsleiden erlegen. An diesem Samstag findet in der Kapelle auf dem Friedhof in Leśnica die Trauerfeier und die anschließende Beerdigung statt.

Daniel – er ging zur Lindenschule, spielte beim FCW Fußball – hat viele Jahre gegen die Krankheit gekämpft. Gegen den Krebs, gegen Neuroblastom. Ein bösartiger Tumor, von dem in Deutschland jährlich rund 150 Kinder betroffen sind. Bei Daniel wurde er 2013 entdeckt. Seither wurde er – scheinbar – erfolgreich behandelt. Chemo-Behandlungen. Eine Stammzellen-Therapie. Im Sommer 2015 galten die Maßnahmen abgeschlossen. „Daniel ging es damals gut“, erinnerte sich die Mutter Jadwiga Walus. Regelmäßig wurde der Junge kontrolliert. Im April 2018 wurde ein erster Rückfall festgestellt. Wieder standen Chemo-Therapien an – und eine Knochenmarkspende. Daniel ging es wieder besser. Dann der erneute Rückfall Ende 2019. Da sollte ein Kinderkrebs-Spezialist am Krankenhaus Sant Joan de Déu in Barcelona helfen. Eine teure Behandlung. Mehr als 200.000 Euro kostete sie. Ein große Spendenaktion wurde ins Leben gerufen.

Anfang Januar landeten Daniel und seine Mutter in Barcelona, wo er eine besondere Antikörper-Therapie erfahren sollte. Seine Mutter blieb bei ihm. Zwischenzeitlich hatten sie eine kleine Wohnung belegt – „ein bisschen Heimat für uns in dieser Corona-Zeit“, hatte Jadwiga Walus TME beim letzten Kontakt in diesem April gesagt. Die Untersuchungen und die Behandlungen seien zu diesem Zeitpunkt anstrengend für Daniel gewesen, bisweilen auch schmerzhaft. Die letzte Untersuchung stand zu diesem Zeitpunkt an. „Ich bete und bleibe voller Hoffnung“, so die Mutter zu TME.

Dann die schlimme Nachricht: Nach fünf Monaten Kampf und Hoffnung auf die Wirkung der neuen Therapie lagen seit Mitte Mai erschütternd negative Testergebnisse vor. Die Krebsbehandlung in Barcelona musste abgebrochen werden. Daniel und Jadwiga Walus kehrten in die polnische Heimat zurück.

Seither hatte die Familie über die Acoa-Stiftung, die die Behandlung vorfinanziert hatte, gebeten, den Rückzug aus der Öffentlichkeit zu respektieren. Die Familie musste mit dieser Situation erst einmal zurecht kommen.

Und nun diese bestürzende, traurige Meldung: Auf Facebook teilt Jadwiga Walus einen letzten Gruß.

„Wenn Liebe heilen könnte,

und Tränen könnten wieder auferstehen

– du wärst heute bei uns“


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