Freitag | 26. April 2024
 
Kurz notiert im Neanderland  | 

Beyer: „Bundesförderprogramme für einen starken Einzelhandel“

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Der Einzelhandel ist das Herz der Innenstadt und muss durch politische Rahmenbedingungen gestärkt werden, das fordert CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Beyer in einer Pressemitteilung.

Längst habe der Abgesang der Innenstädte auch in Heiligenhaus, Ratingen, Wülfrath und Velbert begonnen, sagt er. Nun war das Thema Inhalt der Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Kommunalpolitik in der letzten Sitzungswoche des Deutschen Bundestages vor Weihgnachten. Referent war Franz-Reinhard Habbel, Beigeordneter des Deutschen Städte- und Gemeindebundes.

Oft sei es in den Gesprächen mit den Vertretern in der Heimat um die Sorge des Verlusts des örtlichen Handels durch die Konkurrenz im Netz gegangen, erklärt er. Beyers Gesprächspartner Habbel bekräftigte, dass der Handel in den Innenstädten eine Zukunft habe, auch wenn der Onlinehandel derzeit alle Grenzen sprenge. So werde in Deutschland in diesen Tagen erstmals ein Paketzustellungsvolumen von 15 Millionen Paketen an einem Tag erwartet. Umso wichtiger sei es, dass Politik und Verwaltungen für die nötige Infrastruktur sorgten, damit Händler beispielsweise WLAN anbieten und Kunden dieses nutzen könnten, so der Abgeordnete. Auch das Thema Parkplatzmanagement trage zur Stärkung des Einzelhandels bei. Gleiches gelte für einen gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr, erklärt Beyer weiter.

Wichtig sei die Frage, inwieweit der Onlinehandel die Attraktivität der Innenstädte tatsächlich gefährde. Digitalisierung, demografischer Wandel, verändertes Konsumentenverhalten, das seien die Herausforderungen, vor denen gerade kleinere Händler stehen würden, betont er. Tatkräftige Unterstützung fordert der Christdemokrat deshalb vom Bund: „Die richtigen Rahmenbedingungen müssen jetzt gesetzt werden. Beispielsweise mit Förderungsprogrammen konkret für die Stärkung des Einzelhandels.“

Für Beyer gibt es aber noch weitere Punkte außer dem Breitbandausbau, denen sich die Politik dringend annehmen müsse: Stichwort „Ladenöffnungszeiten“. Es sei sinnvoll, die Regelungen zum Ladenschluss zu ändern und komplett in die Verantwortung der Kommunen zu übertragen, um flexibler agieren zu können, sagt er. Hier sieht er das Land gefordert. Darüber hinaus halte er Einzelhandel-Kooperationen wie „Buy-local-Initiativen“ für wichtig und zukunftsfähig. Vorstellbar seien beispielsweise Onlinezusammenschlüsse lokaler Händler – vor allem wenn man davon ausgehe, dass es eine Differenzierung zwischen Onlinehandel und stationärem Einzelhandel künftig nicht mehr geben werde.

Beyer hält fest, dass Digitalisierung mehr sei als Breitbandversorgung. Eine schöne Ladentheke allein werde zukünftig nicht reichen. Der Handel in den Innenstädten werde zukünftig von vielen Faktoren geprägt sein. Neben der Erreichbarkeit, müsse es ein Ort der Begegnung und Abwechslung sein. In seinen Augen sei der Einzelhandel das Herz der Innenstädte, welches vitale Adern benötige. Innenstädte seien traditionell Orte des Handels, und das Beständigste am Handel sei der Wandel.


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