Freitag | 26. April 2024
 
Neviges/Tönisheide  | 

Mehr als 100 Fahrgäste saßen in der Bahn fest

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Die Feuerwehr Velbert musste bis heute Morgen insgesamt zwölf Sturmeinsätze fahren.

Symbolbild: Feuerwehr

Sturmtief Thomas wurde bereits seit mehreren Tagen angekündigt. Und auch, wenn der Sturm nicht die erwartete Orkanstärke erreichte, bescherte er der Feuerwehr Velbert zahlreiche Einsätze. Der erste der insgesamt zwölf sturmbedingten Einsätze wurde gestern um 15.36 Uhr verzeichnet, als auf der Bleibergstraße ein umgestürzter Baum beseitigt wurde. Der vorläufig letzte Unwettereinsatz wurde der Feuerwehr heute Morgen gegen 7.30 Uhr in der Straße „Bartelskamp“ gemeldet, wo ein Baum auf ein Fahrzeug gestürzt war. Weitere umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste sowie eine abstürzende Leuchtreklame wurden durch die hauptamtlichen und die ehrenamtlichen Kräfte aus Velbert-Mitte und Neviges über die beiden Stadtteile verteilt beseitigt.

Als besonders aufwendig zeigte sich der um 18.02 gemeldete Einsatz. Ein Baum war zwischen Langenberg und Neviges in Höhe des Bahnübergangs Kuhlendahler Straße in die Oberleitung der Bahn gestürzt und in der Folge in Brand geraten. Da die Feuerwehr auf Bahnanlagen grundsätzlich erst tätig werden kann, wenn das Notfallmanagement der Bahn AG die Streckensperrung und Stromabschaltung bestätigt hat, waren den Einsatzkräften zunächst die Hände gebunden.

Nachdem der Fahrdraht der Oberleitung durchgebrannt war und abzustürzen drohte, musste der Bahnübergang nach Rücksprache mit der Polizei gesperrt werden. Nach Eintreffen des Notfallmanagers der Bahn erhielt die Feuerwehr die Mitteilung, dass zwischen dem Bahnübergang Kuhlendahler Straße und dem Haltepunkt Neviges ein Zug zum Stehen gekommen sein soll, in dem sich über 100 Fahrgäste befänden und der aufgrund des Oberleitungsschadens auf absehbare Zeit auch nicht mehr weiterfahren könne. Die sofortige Erkundung durch die Feuerwehr bestätigte die Aussage des Bahnmanagers.

Sofort wurden Feuerwehrkräfte in den Zug gesandt, die durch Befragung der Fahrgäste feststellten, dass alle Fahrgäste wohlauf waren, aber vier den Zug vermutlich nicht ohne Hilfe verlassen konnten. Die Einsatzleitung veranlasste daraufhin die sofortige Nachalarmierung umfangreicher Käfte aus Velbert-Mitte und Neviges. Nachdem ein Feldweg über eine Strecke von rund 400 Metern durch die Feuerwehr ausgeleuchtet war, konnten die meisten Fahrgäste den Zug mit Hilfe der Feuerwehr verlassen und selbständig zur Kuhlendahler Straße zurück laufen, wo die Feuerwehr zwei im Rückstau stehende Linienbusse bereitgestellt hatte.

Die vier schlecht gehfähigen Fahrgäste wurden durch die Feuerwehr mit Hilfe einer auf Gleisen fahrbaren Rettungsplattform zur Kuhlendahler Straße befördert und anschließend ebenfalls zum Langenberger bzw. Nevigeser Bahnhof verbracht, von wo sie ihre Reise ggf. fortsetzen konnten. Die vorsichtshalber bereit stehenden Rettungsmittel wurden nicht benötigt. Der Lokführer verschloss den Zug, der auf der Strecke verblieb.

Die Einsatzstelle wurde gegen 21.20 Uhr der Polizei und dem Notfallmanager der Bahn übergeben, der noch in der Nacht die Reparatur der Oberleitung veranlassen wollte.

Neben diesem sicherlich nicht alltäglichen Einsatz war die Feuerwehr Velbert aber auch im Tagesgeschäft eingebunden. So wurden über den Tag verteilt fünf Ölspureinsätze im Stadtgebiet abgearbeitet, nachdem die Feuerwehr dem Rettungsdienst bereits um 8.25 Uhr Unterstützung bei einem Einsatz auf der Wilhelmshöher Straße in Langenberg geleistet hatte.

Brandmeldeanlage am Klinikum wurde ausgelöst

Außerdem rückten die hauptamtliche Wache und die beiden ehrenamtlichen Löschzüge des Einsatzbereichs Mitte um 13.28 Uhr aufgrund der Auslösung der Brandmeldeanlage des Helios Klinikum Niederberg aus. Hier stellte sich jedoch schnell heraus, dass es sich um eine Fehlauslösung – vermutlich durch unerlaubtes Rauchen in einem Treppenraum – handelte.

Trotz der zahlreichen Einsätze ist die Feuerwehr froh, dass es in Velbert aufgrund der Unwetterlage keine Personenschäden gab.


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