Sonntag | 28. April 2024
 
Neanderland  | 

Polizei warnt vor skrupellosen Telefonbetrügern

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An einem Tag in der vergangenen Woche wurden mehr als 50 Taten aus allen Städten des Kreises gemeldet.

In mehreren Städten des Kreises Mettmann haben in den vergangenen Tagen falsche Polizisten bei älteren Menschen angerufen. Symbolfoto: Polizei

Aus aktuellem Anlass warnt die Polizei im Kreis Mettmann erneut vor dem verstärkten Auftreten „falscher Polizisten“ am Telefon! Diese Trickbetrüger geben sich bei ihren Anrufen als polizeiliche Ermittler aus, um angeblich vor geplanten und unmittelbar bevorstehenden Straftaten von Einbrechern und Räubern zu warnen. Dabei richten sie ihre „Warnungen“ vornehmlich an ältere Mitbürger, um diese zu verunsichern und zu erschrecken, damit diese bereit sind, ihre Ersparnisse und Wertgegenstände in die vermeintlich „sichere Verwahrung“ der in der Regel freundlich, oft aber auch sehr bestimmend und einschüchternd wirkenden Anrufer zu übergeben.

Allein am Mittwoch vergangener Woche wurden der Polizei insgesamt mehr als 50 Tatversuche aus allen Städten des Kreisgebietes, insbesondere von älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern gemeldet. Mehr als 30 dieser kriminellen Kontaktversuche konzentrierten sich dabei allein auf den Stadtbereich Hilden und hier ganz besonders auf das Wohngebiet Strauch in Hilden-Süd. In keinem der aktuell angezeigten Fälle gingen die angerufenen Senioren auf die Masche der Straftäter ein, was Ihnen finanziellen Schaden ersparte und zugleich für eine schon vorhandene, erfreulich hohe Sensibilisierung potentieller Opfer für diesen Kriminalitätsbereich spricht.

Zu einer besonders abscheulichen, skrupelosen und verachtenswerten Eskalation solcher Telefonate kam es am späten Mittwochabend ebenfalls in Hilden. Nachdem eine 64-jährige Seniorin bereits einen Anruf eines „falschen Polizisten“ erhalten hatte und nicht darauf eingegangen war, meldete sich nur kurze Zeit später ein weiterer Anrufer. Dieser drohte, dass er die Wohnung der Hildenerin mit einer Axt stürmen würde, wenn sie nicht unverzüglich ihre Wertsachen vor der Haustüre deponieren würde. Doch selbst von dieser massiven Drohung und versuchten Erpressung ließ sich die resolute Frau nicht einschüchtern. Sie tat das einzig richtige. Sie beendete auch dieses Gespräch sofort und verständigte die örtliche Polizei.

Nicht nur die Polizei im Kreis Mettmann appelliert immer wieder an alle Bürgerinnen und Bürger, sich vor solcher, landesweit bekannter und von Betrügern immer wieder erneut versuchter Masche zu schützen. Weder die Polizei, noch andere Amtsträger, rufen Bürgerinnen und Bürger an oder stehen unangemeldet vor Haus- und Wohnungstüren, um über persönliche Geld- und Vermögensverhältnisse zu sprechen oder sogar Wertgegenstände oder Bargeld in Verwahrung zu nehmen.

Zur Prävention gibt die Kreispolizeibehörde Mettmann folgende Hinweise:
– Seien Sie am Telefon aufmerksam!- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte, Bekannte oder Amtsträger ausgeben, die Sie als solche nicht zweifelsfrei erkennen.
– Geben Sie keine Details zu ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Stellen Sie stattdessen gezielte Fragen, die nur der „richtige Anrufer“ beantworten kann.
– Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache mit anderen Familienmitgliedern. Rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n), Bekannte(n) oder angeblich beteiligte Ämter und Dienststellen unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei eigenveranlassten Gesprächen üblicher Weise wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal.
– Übergeben Sie niemals Geld oder andere Werte ungeprüft und ohne Zeugen an unbekannte Personen.
– Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein Telefonbetrüger auf Sie abgesehen hat – Notrufnummer 110.
– Wenden Sie sich auch an die Polizei, wenn Sie bereits Opfer geworden sind: die Opferschutzbeauftragten vom Kommissariat Vorbeugung helfen Ihnen gerne.

Angehörigen älterer Menschen und potentieller Opfer wird empfohlen:
– Um Ihre älteren Angehörigen zu schützen, sprechen Sie mit ihnen und weisen sie auf die Methoden und verschiedenen Varianten des sog. „Enkeltricks“ und „falscher Polizisten“ hin.


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