In einem fast schon dramatischen Appell ruft auch der Betriebsrat von Knorr Bremse Steering Systems dazu auf, sich an Demonstration und Kundgebung an diesem Donnerstag zu beteiligen. Die Angst um die Arbeitsplätze ist groß. Und wie reagiert das Unternehmen auf die Aussagen, auf die von der IG Metall initiierten Demo? Gibt es Neuigkeiten zu Zukunftssicherungskonzept und Standort Wülfrath? TME hat nachgehakt.

Wie eine Sprecherin mitteilt, „gibt es nichts Neues“. Es gelte die zuletzt gemachte Aussage. Das Warten geht also weiter.

Knorr-Bremse ist am Markt erfolgreich. Zuletzt hatte das Unternehmen darauf hingewiesen, dass man im Jahr 2005 von seinem Wahlrecht Gebrauch gemacht habe und aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten sei. „Das Versprechen damals lautete: Die Arbeitsplatzanzahl in Deutschland soll gehalten werden. Seitdem hat das Unternehmen die Belegschaft in Deutschland nahezu verdoppelt – von rund 3200 Ende 2004 sind sie um rund 2500 gestiegen. Davon sind mehr als 1000 Arbeitsplätze durch organisches Wachstum der Knorr-Bremse entstanden“, hieß es. In Wülfrath gibt es rund 400 Arbeitsplätze bei KB. Sind die sicher?

Knorr-Bremse, heißt es weiter, habe seine Arbeitsbedingungen gemeinsam mit den Betriebsräten und den Mitarbeitern „bisher auch ohne nennenswerten Beitrag der Gewerkschaften erfolgreich regeln können“. Bei den internen Verhandlungen habe man in der Vergangenheit stets einvernehmliche innerbetriebliche Lösungen erzielt „und so gemeinsam für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter attraktive Vergütungssysteme und ein flexibles Arbeitsumfeld geschaffen“. In Wülfrath würden die Gespräche weiter laufen. Aber die Mitarbeiter, das machen die angekündigten Demo und Kundgebung deutlich, fühlen sich hingehalten.

Bei der Knorr-Bremse Steering Systems an der Henry Fordd II.-Straße werden Lenksysteme mit Zahnstangen- und Kugelumlauflenkungen für alle Fahrzeugsegmente gefertigt. Teil der Übernahme 2016 war ein Fertigungsvertrag am Standort Wülfrath für PKW-Lenkungen, der in diesem Jahr  auslaufen wird.

„Vor diesem Hintergrund laufen derzeit Gespräche mit dem Betriebsrat und dem Wirtschaftsausschuss über die zukünftige Ausrichtung des Standorts. Die Mitarbeiter wurden in verschiedenen Betriebsversammlungen über die Möglichkeiten eines Standortkonzeptes informiert. Die Gespräche mit allen Beteiligten werden seit einiger Zeit geführt und sind noch nicht abgeschlossen. Das Arbeitsgebiet Lenkung ist für Knorr-Bremse ein strategisch wichtiges Geschäftsfeld der Division Nutzfahrzeuge. Daher haben wir ein grundsätzliches Interesse an einer gemeinsamen Lösung für diesen Standort.“

Die Demo startet um 14 Uhr am Werkstor an der Henry Ford II.-Straße und zieht dann zum Heumarkt.