Samstag | 27. April 2024
 
Wülfrath  | 

Joyeux Noel, Kaplan Arnaud Zadji!

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Seit diesem Sommer ist der Kaplan aus Benin Seelsorger in der katholischen Kirchengemeinde. Gestern Abend zelebrierte er seine erste Christmette in Wülfrath.

Kaplan Arnaud Zadji. Foto: TME

Ja, so wollte er auch sein. So etwas wollte er auch mal tun. Als kleiner Junge in Benin hatte Arnaud Zadji einen Missionar kennengelernt. „Ich habe damals schon meiner Mutter gesagt: Ich möchte Priester werden“, sagt er im Gespräch. Erst einmal wurde er aber Messdiener. Heute ist er Kaplan in Wülfrath und lebt an der Kirschbaumstraße im Schatten des Turms von St. Joseph. „Mit Leuten zusammen zu sein, Menschen zu helfen, das mag ich. Deshalb wollte ich Seelsorger werden.“

Erst in diesem Juli war er nach Deutschland gekommen. Und seit dem 20. August gehört er zum Seelsorger-Team von St. Maximin. Sein Deutsch ist noch ein wenig gebrochen. Er kann Gesprächen aber gut folgen. Und mit seinem gewinnenden Lächeln kann der 41-Jährige so manches Sprachenproblem überbrücken. In der Familienchristmette gestern am frühen Heiligabend konnte sich ein prall gefülltes St. Joseph-Gotteshaus davon überzeugen, dass die Fortschritte erheblich sind.

Goun ist ist Sprache in der Heimatregion. Da Be nin französische Kolonie war, war Französisch die offizielle Sprache. Außerdem hat er Latein gelernt und gelehrt. Das betont er mit einem Nicken.

In Benin war Arnaud Zadji zuerst Seelsorger für Kinderchöre im Bistum Porto Novo. Später hat er drei Jahre lang als Missionar in Tunesien gearbeitet. Er war Musiklehrer. Er war Kapellmeister an einer katholischen Schule. 300 Lieder hat er aus seiner Heimat mitgebracht.

„Musik ist mir schon wichtig“, sagt er und lächelt wieder. Er höre viel Musik, die auch in den heiligen Messen gespielt werde. Aber auch afrikanische Musik erklingt ab und zu in seiner Wohnung.

Ob er sich vorstellen könnte, auch mal eine Messe mit afrikanischer Musik zu zelebrieren? Er zögert ein wenig mit der Antwort. „Warum nicht?!“, sagt er schließlich. In St. Maximin feiert er Messen in allen drei Gotteshäusern. Im Advent gab es eine erste Messfeier mit einigen Liedern in französischer Sprache.

Arnaud Zadjis Einsatz in St. Maximin ist geplant für fünf Jahre. Im ersten Jahr muss er seine Sprachkenntnisse erweitern und den Führerschein machen. Im zweiten Jahr stehen für ihn viele pastorale Fortbildungen im Erzbistum Köln an.

Wülfrath, sagt der Kaplan, gefalle ihm sehr gut. „Die Leute sind sehr nett.“ Aktiv ist er bereits im Kirchenchor St. Joseph. Musik ist eben seine Leidenschaft. Und beim Erlernen der deutsche Sprache ist Gesang durchaus hilfreich. Und mit dem kleinen französischen Akzent habe auch das Ritual der Messfeier einen Reiz – und bescherte auch in der Christmette gestern wieder so manches Schmunzeln… Joyeux Noel, Kaplan Zadji!


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