Freitag | 26. April 2024
 
Wülfrath  | 

„Tesla ist eine Nummer zu groß für Wülfrath“

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Landtagsabgeordneter Martin Sträßer und Wirtschaftsförderer Karsten Niemann kümmern sich und fragen nach. Wolfgang Peetz hatte den Vorschlag unterbreitet.

Knorr-Bremsen: Der Standort in Wülfrath. Foto: TME

„Deutschland ist für den amerikanischen Elektroauto-Bauer Tesla ein gefragter Standort“, so der örtliche Landtagsabgeordnete Martin Sträßer (CDU). Nachdem der Vorstand der Knorr-Bremse AG beschlossen hatte, die Produktion von Lenksystemen am Standort Wülfrath bis zum Jahr 2020 einzustellen, wurde deshalb auch in der Bevölkerung und Teilen der Politik spekuliert, ob Tesla und Wülfrath nicht zusammenpassen könnten. Konkret hatte das WG-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Peetz in einem TME-Gespräch vorgeschlagen und auch die historisch reizvolle Hebmüller-Produktionsstätte ins Gespräch gebracht.

Sträßer: „Der Verlust von rund 360 Arbeitsplätzen durch die Schließung von Knorr-Bremse trifft die Bürgerinnen und Bürger hart. Auch für die Stadt Wülfrath ist der zu erwartende Gewerbesteuerausfall ein weiterer Rückschlag in dem Bemühen, die ohnehin bescheidene Einnahmesituation der Stadt zu verbessern.“

Der städtische Wirtschaftsförderer Karsten Niemann und der Abgeordnete Sträßer haben deshalb Möglichkeiten ausgelotet, ob Tesla nach Wülfrath zu holen wäre. Sträßer: „Mir ist die Unterstützung der Stadt in Sachen Strukturwandel und Anwerbung von Unternehmen sehr wichtig. Auch wenn die Chancen noch so gering sind, dürfen wir nichts unversucht lassen.“

Die städtische Wirtschaftsförderung wählte den Weg über „NRW.Invest“. Die landeseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft vermarktet Nordrhein-Westfalen international und wirbt dabei weltweit um ausländische Direktinvestitionen für Nordrhein-Westfalen. Sträßer wiederum suchte das Gespräch mit dem Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Christoph Dammermann. Das Ergebnis war zunächst für beide gleich.

Sträßer: „Tesla ist für Wülfrath eine Nummer zu groß. Das Anforderungsprofil von Tesla für einen potenziellen Standort ist mehr als zehnmal größer als in Wülfrath auch nur theoretisch an Fläche zur Verfügung stehen könnte. Zugleich wünscht sich Tesla einen Gleisanschluss und möglichst einen Seehafen. In Wülfrath stehen derzeit maximal 70.000 Quadratmeter, also sieben Hektar, zur Verfügung.“

Trotz dieser letztlich erfolgslosen Anfrage gewinnen Niemann und Sträßer ihren Gesprächen aber etwas Positives ab. „Der positive Nebeneffekt ist, dass wir sowohl bei NRW.Invest als auch in der Spitze des Wirtschaftsministeriums die Potenziale Wülfraths platzieren konnten“, stellt Sträßer fest. „Vielleicht gibt es in Zukunft andere Angebote, die größenmäßig für Wülfrath passen. Wir sollten uns darauf vorbereiten und werden gleichzeitig selbst weiter neue Unternehmen mit guten Arbeitsplätzen suchen“, so Niemann.


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