Die Ankündigung im Vorfeld seitens der Stadt war eigentlich klar und eindeutig: „Neben dem Linienverkehr dürfen auch Taxis aus Richtug Wülfrath/Schwarzbachstraße kommend in den Baustellenbereich untere Johannes-Flintrop-Straße/Breite Straße einfahren.“ So wurde es auch in einer von der Stadt vorgestern herausgegebenen Pressemitteilung noch einmal klar kommuniziert. Das Problem: Seit Dienstagabend hingen unter dem Verkehrszeichen 260 („Durchfahrtverbot für motorisierte Kraftfahrzeuge“) zwar das überflüssige Ausnahmeschild „Fahrrad frei“ und ein zweites Schild „Linienverkehr frei“ – von Taxis war dort jedoch nichts zu lesen, was dazu geführt hat, dass die Polizei bei ihrer gestrigen Kontrolle auch Taxifahrer mit 20 Euro gebührenpflichtig verwarnt hat.

Taxi-Unternehmerin Inci Terlinden machte nach mehreren ergebnislosen Telefonaten mit der Stadtverwaltung und einem erfolglosen Gespräch mit den Polizeibeamten vor Ort ihrem Ärger dann im sozialen Netzwerk Facebook Luft. Und sie schilderte einen Fall, dass eine ältere Dame, nach einer durch die fehlende Beschilderung längeren und somit fast doppelt so teureren Fahrt angekündigt habe, dass sie dann künftig halt kein Taxi mehr nutzen, sondern sich von ihren Kindern fahren lassen werde. „Ich bin entsetzt, weil so unsere Fahrgäste verloren gehen“, so Inci Terlinden gestern Nachmittag.

Terlinden wäre sogar so weit gegangen, die Fahrer aller 27 Mettmanner Taxis aufzufordern, sich aus Protest vor der Mettmanner Kirmes zu platzieren.

Am späten gestrigen Nachmittag kam dann aber doch noch Bewegung in die Sache. Nach einer zunächst telefonisch erfolgten Zusicherung der Stadtverwaltung wurden noch am Abend die Zusatzschilder „Taxi frei“ angebracht.

Auf Taeglich.ME-Nachfrage bestätigt der zuständige städtische Abteilungsleiter Dr. Stephan Kopp den Vorgang. Die Taxi-Beschilderung habe in der Tat gefehlt. Es handele sich um einen Kommunikationsfehler zwischen der Stadtverwaltung und der Baustellensicherungsfirma. „Die Schuld nehmen wir da auf uns“, so Dr. Kopp, der betont, dass man nach Bekanntwerden aber noch am Abend reagiert habe.

Hoffnung auf Erstattung der „Knöllchen“ macht Kopp den Taxifahrern hingegen nicht: „Man muss sich stets an die aktuell vorhandene Beschilderung halten – auch wenn sie anders als angekündigt ist.“