Samstag | 27. April 2024
 
Mettmann  | 

Bierdeckel gegen Stammtischparolen

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Der Verein "Mettmann gegen Rechts" hat eine Aktion gegen Ausländerfeindlichkeit gestartet. Heute fahren Vereinsmitglieder mit 50 Flüchtlingen zum Fußballspiel Fortuna Düsseldorf gegen Union Berlin.

Mit solchen Bierdeckeln hat der Verein "Mettmann gegen Rechts - Für Menschenwürde" Stammtischparolen gegen Ausländerfeindlichkeit die Rote Karte gezeigt. Foto: privat

Mettmann sollte zusammenstehen und zeigen, dass wir keinen Platz für Menschenfeindlichkeit haben“, sagt André Bär, der Vorsitzende des Vereins „Mettmann gegen Rechts – Für Menschwürde“. Um Vorurteilen gegenüber anderen Menschen entgegenzuwirken und sie im Keim zu ersticken, hat der Verein die Aktion „Zeig Stammtischparolen die Rote Karte“ gestartet. Dafür wurden 1000 Bierdeckel gedruckt, die erstmals am Blotschenmarktstand „Das Kleine Rätchen“ zum Einsatz kamen. In der Kalibar hat der Verein die Bierdeckel verteilt. Weitere Kneipen und Gaststätten sollen demnächst damit beliefert werden. „Wir wollen die Öffentlichkeit ermutigen, bei menschenfeindlichen und rassistischen Äußerungen nicht wegzuhören, sondern entschieden entgegenzuwirken“, sagt Bär. Ausländerfeindlichen Stammtischparolen sollen keine Chance mehr haben.

Mettmann: „Bunt, weltoffen und tolerant“

Noch immer sei Fremdenfeindlichkeit tief in der Gesellschaft verwurzelt, sagt Bär. Laut einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung ist Rassismus kein Problem von Randgruppen, sondern zieht sich durch alle gesellschaftlichen Schichten, so Bär. Parolen wie „Ausländer nehmen uns die Arbeitsplätze weg“ oder Flüchtlinge kommen nur nach Deutschland, weil sie hier Geld bekommen“, sollten im Keim erstickt werden. Auf einer Rückseite des Bierdeckels hat der Verein in die Stadtgrenzen Mettmanns Begriffe wie bunt, solidarisch, menschenfreundlich, weltoffen, tolerant, Herz für Flüchtlinge, gegen Nazis drucken lassen. „Mettmann ist eine starke Gesellschaft und steht für Toleranz und Zivilcourage.“ Das ist die Botschaft, mit der sich der Verein an die Bürger richtet und sie zum Handeln ermutigt.

50 Freikarten von Fortuna

Heute ist „Mettmann gegen Rechts“ mit 50 Flüchtlingen beim Fußballzweitligaspiel Fortuna Düsseldorf gegen Union Berlin. Begleitet werden die Flüchtlinge von Mitglieder des Vereins „Mettmann gegen Rechts“, Mitarbeitern des Caritasverbandes Kreis Mettmann sowie ehrenamtlichen Helfer. Unter dem Motto „Refugees welcome“ (Flüchtlinge willkommen) hat Zweitligist Fortuna Düsseldorf 50 Freikarten für die Mettmanner Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. „Ein tolles Zeichen und eine große Geste, die das soziale Engagement des Traditionsvereins unterstreicht“, schreibt der Verein in einer Mitteilung.

Der Verein „Mettmann gegen Rechts – Für Menschenwürde“  will, „dass sich alle Menschen – gleich welcher Herkunft, Religion oder Nationalität – in Mettmann wohlfühlen und frei und unbehelligt leben, lernen und arbeiten können“, heißt es auf seiner Hommage. Mehr Informationen zu „Mettmann gegen Rechts“  gibt es unter der Internetadresse www.mettmann-gegen-rechts.de

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